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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Sam Raimis Neuorientierung nähert sich dem Ende

Stichwörter: 2000er Blanchett Drama Epperson Holmes Horror Jubiläum Kinnear Klassiker Mystery Phantastik Raimi Reeves Spielfilm Swank Thornton Thriller USA


The Gift (2000)
Mit seinem Langfilm-Regiedebüt "The Evil Dead" (1981) hatte Sam Raimi sogleich einen erfolgreichen Genrevertreter hingelegt, der fortan kultisch verehrt werden sollte und (sieht man von seiner Kurzfilm-Vorlage "Within the Woods" (1978) einmal ab) zur Grundlage eines bis in die Gegenwart anhaltenden Franchise werden sollte. Es folgte neben den Fortsetzungen die etwas schräge, schwarze Komödie "Crimewave" (1985), die an der Kinokasse floppte, der Superhelden- Streifen "Darkman" (1990) und der so stilisierte wie pulpige Western "The Quick and the Dead" (1991). Mit "A Simple Plan" (1998) schien sich dann ein tonaler Wechsel abzuzeichnen: weg von dem ironischen Spiel mit Anleihen, Zitaten und Verweisen, hin zu einer ernsthafter gehändelten Emotionalität, einer weniger willkürlichen inneren Entwicklung des Stoffes. "The Gift" wirkt ein wenig wie der Versuch, diese Linie an das von Raimi bevorzugte phantastische Sujet anzupassen: "A Simple Plan"-Star Billy Bob Thornton, der gemeinsam mit Tom Epperson als Drehbuchautor von "One False Move" (1991) debütierte, lieferte wieder mit Epperson das Drehbuch für den am 18. Dezember 2000 uraufgeführten "The Gift", der die titelgebende übernatürliche Gabe in ein Drama rund um Vorurteile, Hexenjagd, Stigmatisierung und Projektion einbaute: unter anderem Cate Blanchett, Keanu Reeves, Katie Holmes, Greg Kinnear und Hilary Swank agieren dabei im sumpflastigen Südstaaten-Setting vor der Kamera, derweil sich Tonfall angesichts der phantastischen Wendung erstaunlich ernsthaft und seriös anmutet. Mit der Rückkehr zum Phantastischen schlägt Raimi dabei die Brücke zu seinen "Spiderman"-Filmen, die dann Raimis späte Blockbuster-Blüte einläuteten, in der er anfangs noch emotionale Seiten ohne ironische Brechungen in Szene setzte, um später mehr und mehr zur unverbindlich ironischen Geste seiner frühen Filme zurückzukehren.
Mehr? Review von McClane



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