Rien que les heures wurde 1926 in Paris uraufgeführt. Von der Premierenfassung sind keine Originalmaterialien überliefert.
Die hier gezeigte Fassung beruht auf einer viragierten Nitro-Kopie der holländischen "Filmliga", erhalten im Eye Filminstituut Nederland.
Dieses Material wurde ergänzt mit Elementen einer Kopie der Cinémathèque Française aus dem Bestand des Museums of Modern Art, New York.
ARTE stellt in deutsch-französischer Erstausstrahlung drei Pionierwerke der Filmkunst vor: drei Filmessays über Raum und Zeit, geschaffen von Paul Strand/Charles Sheeler, Joris Ivens, Alberto Cavalcanti. Die drei filmischen Stadterkundungen aus der Frühzeit des Kinos Manhatta, Regen und Nichts als die Zeit entführen den Zuschauer in Metropolen der 20er Jahre.
"Nichts als die Zeit" ist eine der ersten Stadtsymphonien, entstanden ein Jahr vor den bekannteren Schlüsselwerken dieses Filmgenres, wie Walter Ruttmanns "Berlin, die Symphonie der Großstadt" oder Mikhail Kaufmans "Moskau".
Der Regisseur und Drehbuchautor Alberto Cavalcanti (1897-1982) studierte Architektur und Design in Genf. In Paris traf er auf die junge Filmavantgarde und Filmregisseure wie Marcel L'Herbier und Louis Delluc. 1926 gab Cavalcanti mit "Nichts als die Zeit" sein Filmdebüt und realisierte in der Stummfilmzeit große Filme wie "En rade" oder "Capitaine Fracasse". In den 30er Jahren ging er nach Großbritannien und arbeitete dort hauptsächlich mit John Griersons Dokumentarfilmgruppe GPO Film Unit zusammen. Bei den Ealing Studios war er in verschiedenen Funktionen ab den 40er Jahren tätig. Bis Ende der 70er Jahre führte Cavalcanti sowohl in Brasilien wie auch in Europa bei zahlreichen, überwiegend dokumentarischen Filmen Regie; er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des sozial engagierten Films.