Fassung

von c.n.-tonfilm

Diese ausländische Fassung ist gekürzt

Erscheinungsart:

DVD

Land:

Österreich

Label:

Hoanzl

VÖ-Termin:

26. Nov. 2010

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Freigabe:

ungeprüft

Fassung indiziert:

Nein

Regionalcode:

RC 0

DVD-Format:

DVD-9 (8,5 GB)

TV-Norm:

PAL

Verpackung:

Digipak

Bildformat:

1,85:1 (anamorph / 16:9)

Tonformat:

Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono)

Untertitel:

Keine

Extras:

keine

Bemerkungen:

Laufzeit: 119:50 (118:05 ohne Abspann)
- der Film hat keinen Vorspann; dafür einen ausführlichen Abspann

Es handelt sich um eine anamorphe Abtastung in ansprechender Bild- und Farbqualität; der Ton wurde nicht digital kaputtgefiltert. Leider wurde das Bildformat beschnitten; der Film wurde ursprünglich in Ultrascope 1:2,35 gedreht.

Zudem ist die DVD-Fassung geschnitten. Der Film wurde am 21.09.1962 zunächst in einer Länge von 3657 Metern = 128'19 (bei 25 B/S) von der FSK geprüft, ab 12 Jahren freigegeben und erlebte in dieser Form am 28.09.1962 in Augsburg seine Uraufführung. Noch während der Laufzeit wurde der Film gut einen Monat nach Kinostart auf 3411 Meter = 119'41 (25 B/S) heruntergeschnitten und in dieser Fassung am 09.11.1962 von der FSK ebenfalls ab 12 Jahren freigegeben. Die ungekürzte Premierenfassung war später nie mehr zu sehen; dahingehende anderslautende Eintragungen in der ofdb sind falsch.

Der erste Schnitt erfolgt auf der DVD bei 9'40. Hier kommt ursprünglich eine etwa dreiminütige Sequenz mit Munthe und Ebba, die die Ereignisse auf San Michele vertiefen und verdeutlichen, dass Munthe sich bewußt mit dem Teufel eingelassen hat. Man sieht das Bild der Villa des Kaisers Tiberius auf Anacapri an der Wand hängen (man sieht es später im Film noch häufiger an verschiedenen Orten an der Wand hängen). Munthe erzählt, der Teufel habe dieses Bild vor vielen Jahren seinem Vater verkauft. Jetzt habe er den Teufel dort wiedergetroffen, der ihm das Land verkaufen wollte. Und dass der gute Hirte da war, der wollte, dass er in San Michele bleiben sollte. Der Teufel habe ihm Ruhm, Ehre und Geld geboten wenn er San Michele verließe. „Auch Frauen?" fragt Ebba, doch Munthe winkt ab: „Die habe ich ja schon...". Ruhm, Ehre und Geld - er werde sich all das holen, aber das ginge nicht in Vimmerby. Er werde dem Teufel „einen Herren zeigen". Er werde sich eine Villa an dem Platz bauen, wo Tiberius einst Schreckensherrscher war. Als Zufluchtsort für arme Seelen und mit einem „Geißlein, das für uns kochen wird und uns alle lieben wird". Er müsse hinaus in die Welt, Ebba müsse ihm „eine Weile Urlaub geben" - dann: „Adieu, Satan!". Er setzt sich ans Klavier und spielt, Ebba verlässt das Zimmer. Munthe folgt ihr - hier setzt die gekürzte Fassung wieder ein. Durch die Szene erscheint Munthe von Anfang an wesentlich zwielichtiger und verwegener: er geht bewußt den Handel mit dem Teufel ein, weil er sich für den Klügeren hält und es wird deutlich, dass er Ebba im Prinzip keine andere Rolle zugedacht hat, als ein Leben lang auf ihn zu warten. Die Tilgung der Szene bezweckt also eine deutliche inhaltliche Veränderung. Man wollte vermeiden, dass Munthe bereits zu Beginn des Films zu unsympathisch erscheint. Eine Kürzung, die nur dazu dient, einen überlagen Film zu stutzen, ist es also nicht.

Der zweite Schnitt findet sich bei 99'42. Hier kommt ursprünglich ebenfalls eine etwa dreiminütige Sequenz, die erklärt, warum das Mädchen Natascha in der Villa Munthe weilt und welchen Preis Munthe für den Bau der Villa bereits bezahlt hat. Munthe in einem Raum voller Koffer packt eine überdimensionale Gesichtsmaske des Kaisers Tiberius in eine Kiste. Natascha sieht zu; sie ist betrübt. Sie mag keine Koffer, denn immer wenn Russen und Österreicher kamen, packte ihre Mutter die Koffer und sie mußten in die Wälder fliehen. Natscha kam als Flüchtling nach Italien und zu Munthe; ihre Eltern wurden im Krieg getötet. Munthe nimmt sie auf den Arm, drückt und wirbelt sie herum und tröstet sie „ihre Eltern wären im Himmel; sie werde eine große, reiche Hausfrau in einem großen Haus und sie beide würden nurmehr schauen und Spazieren gehen und tanzen..." Munthe trägt schon eine Brille, das linke Glas ist verdunkelt.

Natascha fragt ihn nach seinem Auge. Munthe antwortet, er habe das Auge verkauft für „ein Haus, eine Terrasse und einen Garten und für seinen Frieden". Giovannina kommt hinzu, die Leute würden warten. Sie freut sich dass sie nun endlich ein standesgemäßes Haus hätten. Bevor der Film wie bekannt weitergeht, fragt Natascha noch als sie ins Freie treten: „Und die Tiere?"; Munthe antwortet: „Die kommen nach den christlichen Feierlichkeiten...". Auch diese Szene ist nicht ohne; läßt sie doch erkennen, dass Nataschas Minderjährigkeit für Munthe keineswegs ein Hemmnis darstellt, gewisse Begehrlichkeiten zu entwickeln. Dadurch erscheinen Nataschas spätere Auftritte dann auch in einem anderen Licht. Auch wird mit dieser Szene klar, dass Munthe für alles, was er bis dahin erreicht hat, mit seinem linken Auge bezahlt hat. Der Teufel holt sich im folgenden mit dem ganzen Augenlicht nur den Rest des Preises, den Munthe ihm schuldet.

Des weiteren ist offensichtlich, dass auch bei 16'17 - 16'44 eine Änderung vorgenommen wurde. Hier wurde eine unprofessionelle Blende eingesetzt (das Bildfenster wurde falsch gesetzt auf kaschiertes Normalbild). Entweder wurde hier etwas herausgenommen, oder aber die Szene mit der Mutter nachträglich eingesetzt, um einen flüssigeren Übergang zu bekommen.

Ein beeindruckender Film in unbefriedigender Veröffentlichung (Lizensiert direkt über die CCC Filmkunst GmbH Berlin). Eine Neuauflage in vollständiger Länge und im korrekten Bildformat wäre höchst wünschenswert. Die österreichischen Verleihkopien wurden seinerzeit übrigens nicht nachgeschnitten.

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