Bemerkungen:
R E I C H S G A U W A R T H E L A N D
---------- Erstaufführung ----------
Das CASINO in Lodz (Lodsch / Litzmannstadt) zeigte den Film vom 30. Dez 1942 bis 01. Feb 1943
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Stellvertretend ausgewählt für alle Vorführungen, die im besetzten Polen* (Generalgouvernement + Warthegau + Danzig-Westpreußen + Ostoberschlesien + Zichenau) stattgefunden haben.
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Vertrieb in den eingegliederten Gebieten:
Deutsche Filmvertriebs G.m.b.H. ( DFV )
Vertrieb im Generalgouvernement:
Film- und Propagandamittel-Vertriebsgesellschaft G.m.b.H. ( FIP )
Polnischer Titel:
Zlote Miasto
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- Länge: 3004 m = 109:48 min
* Der polnische Kinobetrieb wurde nach der Besetzung zerschlagen. Dass die Polen das deutsche Kino in der breiten Masse boykottierten, ist allerdings ein Mythos. Richtig ist, dass der polnische Widerstand zahlreiche Sabotage-Anschläge auf Kinos verübt und seine Landsleute aus dem Untergrund zum Boykott aufgerufen hat. Es galt die Parole: "Tylko swinie siedza w kinie" (Nur Schweine sitzen im Kino). Der ganz überwiegende Teil der polnischen Bevölkerung, insbesondere die jüngere Generation, ließ sich vom Kinobesuch jedoch nicht abhalten. Folgerichtig vermeldete der Pressedienst des Generalgouvernements in seiner Ausgabe vom 29.12.1942: "
Der Pole schätzt den deutschen Film... . (...) Die Lichtspielhäuser sind fast durchwegs ausverkauft. Vor allem am Wochenende." Eine deutliche Sprache sprechen i.d.Z. die Auslandseingänge der UFA. Allein das Generalgouvernement lag im Zeitraum Mitte 1942 bis Mitte 1943 hinter Holland, Belgien, Frankreich und dem Protektorat mit einem Einspielerlös von ca. 2,5 Millionen Reichsmark (was einem prozentualen Anteil am Auslandsgeschäft von immerhin ca. 7% entsprach) auf Platz 5 der europäischen Rangliste.
Im Generalgouvernement gab es mehr als 200 Filmtheater: 28 nur für Deutsche, 78 gemischtsprachige (deutsch, polnisch und ukrainisch) und 107 nur für Polen und Ukrainer. Im Einsatz waren außerdem fahrbare Kinos mit tragbarer Projektionstechnik, mit deren Hilfe abertausende Menschen in den kinolosen Städten und Dörfern der Landkreise erreicht werden konnten. Gezeigt wurden hauptsächlich deutsche Produktionen, die für die nichtdeutsche Bevölkerung polnisch oder ukrainisch untertitelt wurden. Darüberhinaus liefen ausgewählte polnische Vorkriegsfilme (wie z.B. "Sklamalam", "Dorozkarz nr 13" oder "Co mój maz robi w nocy") und eine überschaubare Anzahl an spanischen und italienischen Produktionen.
Die Aufführungen in Lodsch (am 11. April 1940 in Litzmannstadt umbenannt) stellen insofern eine Besonderheit dar, als die Region seit Ende 1939 nicht mehr zum Generalgouvernement gehörte, sondern als Reichsgau Posen (später Warthegau) in das Reich eingegliedert wurde. Posen gehörte bis 1919 zum Deutschen Reich, bevor es polnische Truppen nach der Niederlage im I. WK im Handstreich besetzten. Wenig später wurde es aufgrund des
Versailler Vertrages ohne vorherige Volksabstimmung dem neuerrichteten polnischen Staat zugeschlagen. Die Ende 1939 vollzogene Wiedereingliederung ins Reich machte dies rückgängig. In der Folgezeit kam es zu einer verstärkten Ansiedlung von Volksdeutschen aus Wolhynien, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien und den baltischen Staaten, für die der Kinobetrieb u.a. gedacht war. Die polnische Bevölkerung hatte Zutritt zu den Zweitaufführungs-Theatern, während Premierenkinos wie das UFA-Casino den Deutschen vorbehalten waren.
Diverse Lichtspielhäuser nahmen
Die goldene Stadt abwechselnd ins Programm, so dass der Film in Litzmannstadt über viele Monate zu sehen war. Das
Casino (Adolf-Hitler-Straße 67) zeigte ihn bis zum 1. Februar 1943, das
Capitol (Ziethenstr. 41) im April 43, das
Roma-Filmtheater (Heerstraße 84) im Juli 43, das Kino
Adler (Deli-Filmtheater, Buschlinie 123 ) im Oktober 43, die
Mai-Lichtspiele (König-Heinrich-Straße 40) im März 1944 und das
Mimosa (Buschlinie 178) sogar noch im Januar 1945.