Ein Vampir gegen alle
Blade (Wesley Snipes) ist nicht nur ein Vampir, sondern kämpft auch zusammen mit seinem Partner Whistler (Kris Kristofferson) gegen die menschlichen Untoten. Seine Mutter starb bei der Geburt, weil sie von einem Vampir gebissen wurde. Das hat zur Folge, dass er die Stärke von Vampiren hat, ohne aber auch mit den Nachteilen leben zu müssen. Er ist ein Daywalker, kann also auch in der Sonne spazieren, ohne gleich zu Staub zu zerfallen.
Eigentlich sehr gute voraussetzung, doch umsonst gibt es bekanntlich nichts. Er braucht ein spezielles Serum, um seinen Blutdurst zu unterdrücken und ihn vor einer Verwandlung zu bewahren. Das macht ihm zum Objekt der Begierde des zukünftigen Vampirlords Deacon Frost (Stephen Dorff), der die uralte Ordnung der Vampire glatt auf den Kopf stellen will und seine Spezies zu den Beherrschern der Erde befördern will. Dafür braucht er das Blut von Blade.
Blade ist eine weitere Adapation einer Marvel Comicreihe und eine sehr gelungene noch dazu. Deutlich düsterer als beispielsweise Spiderman oder Fantastic Four besticht der Film nicht nur mit toller, düsterer Atmosphäre, sondern wartet auch mit einer farbigen Hauptfigur auf, was bei Comicverfilmungen nicht unbedingt der Norm entspricht.
Wesley Snipes verkörpert den agilen Halbvampir perfekt und befand sich damals auf dem Höhepunkt seiner Filmkarriere, bevor es einige Jahre später nach 2 weiteren erstklassigen Bladefilmen leider bergab ging. Auch Kris Kristofferson weiss als sein Sidekick Akzente zu setzen.
Es ist schön zu sehen, dass sich die Story weitgehend von klassischen Vampirfilmen abhebt und hier kein traditioneller Gut gegen Böse Kampf stattfindet. Im Laufe der rund 2 Stunden gibt es nicht nur jede Menge Action inkl. hohem Bodycount (knapp 100 Opfer), sondern auch gut eingebundene Rückblenden auf Blades Vergangenheit.
Während die Kämpfe sehr gut choreografiert sind, merkt man den CGI-Effekten doch ein bisschen ihr Alter an. Einige wirken ein wenig billig und regen zum Schmunzeln an. Auch beim Ableben der Vampire wäre ein klein wenig Abwechslung nicht verkehrt gewesen, da sich deren Todesanimation zum Ende hin schon etwas zu oft wiederholt.
Das sind aber nur kleine Makel in einem ansonsten absolut unterhaltsamen Action/Horrorfilm. Wie so oft ist aber die FSK18-Version Pflicht, da man den Film für die 16er-Freigabe um schlanke 11 Minuten erleichtert hat. Die Blade-Trilogie gehört nicht nur zu den besten Comicverfilmungen, sondern stellt auch den Höhepunkt in Wesley Snipes Schaffen dar. Gehört definitiv in die Sammlung.