Angesichts der tatsächlichen Ereignisse vom 11. September war es sicher nicht einfach, die Gratwanderung zwischen Dokumetation und Spielfilm zu schaffen.
Dass dieser Film unterhalten soll, verbietet sich natürlich selbstredend. Aufzuklären hat er lediglich Details der Vorgänge im Flugzeug, da die wichtigen Eckpunkte schon kurz nach dem Absturz klar waren.
Somit kann sich "United 93" auf das konzentrieren, was am wichtigsten ist. Eine Ehrung, eine Respektbezeugung der Passagiere sowie der Crew, die das Gelingen des Anschlages vereitelten. Zu keiner Zeit pathetisch (Gott sei Dank), nie tränendrüsig, immer mit viel Takt und Fingerspitzengefühl.
Die unruhige Kamera im innern der Maschine, die Schnitte und nicht zuletzt auch die Schauspieler lassen über weite Strecken den Zuschauer praktisch mit anwesend im Flugzeug sein. Die Bedrohung wird fühlbar, was sich durch den Echtzeit - Ablauf verstärkt.
Beklemmend inszeniert und stets würdevoll gegenüber den Opfern von Flug 93 zeigt der Film die letzten eineinhalb Stunden vor dem Absturz und endet auch in genau der Sekunde des Impakts.
Ob man den Film "braucht" oder nicht, sollten am besten die Angehörigen der Opfer entscheiden. Aber handwerklich wie auch moralisch hab ich nichts auszusetzen.
Eine Punktewertung allerdings fände ich deplaziert.