Ein wohlhabender Wissenschaftler wird von einem Unbekannten ermordet und so treffen sich die Erben in dem Schloss des Verblichenen zur Testamentseröffnung. Doch um den letzten Willen des Wissenschaftlers zu erfüllen, haben alle Anwesenden drei Tage in dem Gemäuer zu verbringen. Klar ist für jeden Zuschauer sofort, dass die Protagonisten einer nach dem anderen ums Leben kommen werden, zumal die Bösen in Form der Haushälterin und des Notars schon nach wenigen Minuten ausgemacht sind. Das ist wirklicher Spannung oder Überraschungen absolut abträglich und so wartet man über knapp anderthalb Stunden auf die stattfindenden Morde, welche in regelmäßigen Abständen über den Streifen verteilt sind. Mit "Demoniuum" macht Andreas Schnaas zweifelsohne den Sprung vom Amateursplatter zum B-Movie mit Budget. Besonders für die SFX (u.a. von Sergio Stivaletti) wurde ein beträchtlicher Aufwand getrieben. Was aufgrund der extremen Splattereien billig aussehen könnte, wurde teilweise mit kurzen Schnitten versehen, kein minutenlanges Gemetzel mehr in Gedärmen um jeden Preis. So gibt es durchaus noch genug an blutigen Szenen zu sehen, der Härtegrad ist allerdings oft mittelprächtig. Noch nicht einmal dies sind leider die italienischen Darsteller, besser als deutsche Amateure allemal, glaubhaft aber noch lange nicht. Einzige Ausnahme ist ulkigerweise die deutsche Viva-Moderatorin Charlotte Roche, die als Nervensäge etwas amüsiert, aber als erste abtreten muss. Unsäglich schlecht sind Machotypen wie Joe Zaso, die genau eine Mimik, nämlich mit zusammengekniffenen Augenbrauen, kennen. Da nützen auch einige kurze Nacktszenen nichts und trotz vernünftiger Kamera und einigen guten, professionellen Schnittideen kommt keine beängstigende Atmosphäre auf. Zwei bis drei Schocks gibt es trotzdem zu verbuchen, die gehen allerdings auf das Konto des Cutters, während Andreas Schnaas selbst mit finanziellen Mitteln ausgestattet, es nicht schafft, eine halbwegs ordentliche Regie, geschweige denn Dramaturgie hinzulegen. Er zieht es lieber vor, aus bekannten Produktionen zu klauen, um die maue, zusammengewürfelte Story aufzupeppen, genannt sei hier nur "Castle Freak". Der große Durchbruch, den sich Schnaas mit diesem ersten "richtigen Film" erhoffte, blieb bisher aus, da helfen auch diverse Anleihen beim italienischen Horrorfilm der 70er und 80er Jahre wenig. Die Gothicatmosphäre ist angesichts des mittelmäßig ausgestatteten Gemäuers immerhin in Ansätzen vorhanden, dafür machen die kurzen Flashbackvisionen in Brauntönen Laune.
Fazit: Wer mit Budget dreht, muss sich an ähnlich dotierten Produkten messen lassen, und da zieht "Demonium" gegenüber dem Gros der Konkurrenz den kürzeren. Außer Gore mal wieder nichts gewesen. 4/10 Punkten