Review

Irgendwann musste ich mit Entsetzen feststellen, das Oliver Krekel seinen eigenen Horrofilm dreht, und dieser auch noch im Titel Bezug auf John Carpenters Grusel-Klassiker „The Fog“ nimmt. Nun, dies ist einige Jahre her und da der Film nicht wirklich das Licht der Welt erblickte, war der schreckliche Gedanke an ein wahrscheinlich bodenlos mieses Machwerk auch schnell wieder verschwunden.
Doch eines schönen Tages streifte ich so durch einen Second Hand Laden meiner Wahl und siehe da, das Grauen grinste mich an und zwar in Form eines Nebels hoch 2! Der geringe Warenwert der DVD lies mich dann auch begeistert zugreifen, denn was lässt das Herz eines Trash-Fans höher schlagen, als ein Amateurfilm, und dazu noch aus deutschen Landen und noch vom Astro – Chef Krekel persönlich? Richtig! Vieles andere natürlich: das Eis nach der Shoppingtour, das kühle Bier nach einem anstrengenden Arbeitstag oder die Freude auf einen schönen Ausflug nach Braunspedra.
Zu Hause dann in freudiger Erwartung die DVD ausgepackt und ab damit in den Player.
Hm, öh, äh. Das sieht ja alles gar nicht mal so übel aus. Zumindest ist es nicht das zu erwartende wackelige herumgefuchtelt mit einem Camcorder, wie es andere Spezialisten so gern als Film und sich selber dazu noch als Regisseur bezeichnen. Auch die Darsteller sind insoweit brauchbar, wenn man denn keine zu ambitionierten Laiendarsteller aus der örtlichen Rollenspielgruppe erwartet. So weit so gut und ich dachte schon, dass der Film sicher eigentlich ziemlich gut werden könnte. Doch leider ist dem nicht wirklich so. Sicher, Krekel geht als Regisseur nicht all zu ungeschickt vor. Die Darsteller irren nicht ziellos an der Nordseeküste entlang und auch so etwas wie eine ansatzweise unheimliche Atmosphäre ist auszumachen, aber leider bleibt dies alles im Ansatz stecken. Aber auf jeden Fall in guten Ansätzen.
Aber leider hat Fog hoch 2 hat dem Zuschauer meiner Meinung nach gar nichts zu bieten, was den Film wirklich interessant macht. Sicher ist die Sache gut gemeint und auch optisch nicht wirklich schlecht umgesetzt, aber leider plätschert der Film über die gesamte Laufzeit einfach so vor sich hin. Ohne wirkliche Höhepunkte, aber mit einigen netten Peinlichkeiten, wie etwa die Masken der Nazizombies, den alten Naziaufzeichnungen und einigen anderen Fettnäpfchen, wie den meiner Meinung nach völlig misslungen Traumsequenzen.
Man könnte sogar sagen, dass sich dieser Zombie- oder Geisterfilme (sorry, ist mir nicht richtig klar geworden, was die Nazis nun sind – außer ein Haufen Scheiße natürlich) in eine Reihe mit filmischen Kapriolen wie „Die Macht der Zombies“, „Shock Waves“ oder „Zombie Lake“ einreiht.
Nun gut, es ist ein Amateurfilm, die Erwartungshaltung des Zuschauers ist also schon nicht besonders hoch, und eigentlich wird man auch nicht wirklich enttäuscht. Zumal die knappen 60 Minuten dem Film auch nur gut tun. Aber irgendwie kam der Film eben nicht so richtig aus dem Knick, wie man so schön sagt und versandtet im schönen Nordseesand.
Den Titel des Films finde ich allerdings eine Frechheit. Was aber sicher noch schlimmer ist, ist die Tatsache, dass sich Krekel mit diesem Titel selber ein Bein gestellt hat. Wer seinem Film einen solchen Titel gibt, muss auch damit Rechnen, dass so mancher potentieller Betrachter sofort Parallelen zu Carpenters Werk zieht und das kann nur in die Hosen gehen, denn jeglicher Vergleich verbietet sich spätestens nach dem Betrachten des Films von selbst.

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