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Im Haus von Kichizo nimmt eine neues Dienstmädchen seine Arbeit auf. Die hübsche junge Sada gefällt dem Hausherrn, der dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan ist, ausserordentlich gut. Bald haben die beiden ein erstes mal Sex miteinander, und es soll nicht das letzte Mal sein. Genaugesagt vögeln die beiden von da an nur noch, mit jedem Liebesakt werden die Beiden besessener voneinander, besonders sie von ihm. Schliesslich ziehen sich Kichizo und Sada auf ein Zimmer zurück und frönen nur noch ihrer Lust, der Sex ist zu ihrer einzigen Form der Kommunikation geworden. Sada ist inzwischen endgültig zur treibenden Kraft geworden, längst ist sie nicht mehr das Lustobjekt für den Mann, die Sache verhält sich eher umgekehrt, sie ist total auf Kichizo's Schwanz fixiert, sie gibt ihn kaum mehr aus der Hand, wenn er grad mal nicht in ihr drinsteckt. Die sexuelle Obsession von Sada geht schliesslich so weit, das nur noch der Tod die endgültige Vereinigung bringen kann.
"Ai no corrida" von Nagisa Oshima hat 1976 und die Jahre danach, als er aufgeführt wurde ( oder mancherorts hätte aufgeführt werden sollen ) einen Riesenwirbel verursacht, Japan und die ganze Welt zeigte sich schockiert. In diesem Film sieht man wie absolut selbstverständlich, Schamhaare (etwas vom schlimmsten in Japan), Geschlechtsteile, den eigentlichen Akt, die Penetration, Fellatio und noch mehr, und das alles schön deutlich und ohne irgendwelche Abdeckungen. Man muss sich immer vor Augen halten, das dieser Film nicht in irgendwelchen Hinterhof-Pornokinos gezeigt wurde, sondern in normalen Theatern dem Publikum präsentiert wurde, allerdings an manchem Ort nicht sehr lange. Die Handlung des Films beschränkt sich tatsächlich auf das oben Beschriebene, Oshima handelt hier sein Lieblingsthema, die vernichtende Macht des Sex, konsequent und ohne jegliche Kompromisse ab. Auch heute noch, scheiden sich die Geister daran, ob der Film den nun Kunst oder Pornographie ist, die Diskussion hält an. Für mich ist der Fall klar, es gibt eine einfache Antwort auf diese Frage: Der Film ist pornograhische Kunst.
Als Meilenstein des japanischen Films ist er sicher sehenswert.

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