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Frank Darabont (The Green Mile, Die Verurteilten) schrieb das Drehbuch zu diesem B-Actionthriller, der vom amerikanischen Fernsehsender HBO produziert wurde. D.J. Caruso (Disturbia, Taking Lives) empfiehlt sich hier als Regisseur für spätere Großprojekte und verleiht "Black Cat Run" einen gewissen old schooligen Charme. Das mag auch an der kernigen Wüstenatmosphäre liegen, denn das Geschehen spielt sich in der staubigen Einöde von Texas und bei größter Hitze ab. Doch zu keinster Zeit wirkt die Optik monoton und das ohne jegliche Stilmittel oder sonstige optische Spielereien.
Natürlich hat die Sache wieder einen kleinen Haken, denn storymäßig ist nur das Übliche angesagt, wobei es Caruso auch nicht wirklich gelingt bei den Charakteren in die Tiefe zu gehen. Nur unser Held Johnny Del Grissom (Patrick Muldoon) wird uns ein wenig näher gebracht. Er liebt Sara (Amelia Heinle) die Tochter des Sheriffs (Rex Linn), doch der Gesetzeshüter und sein Hilfssheriff Norm Babbitt (Jake Busey) sind damit überhaupt nicht einverstanden. Desweiteren will Johnny endlich raus aus der Einöde, Geld dafür versucht er sich mit legalen Autorennen zu verdienen.

Das Problem hier, "Black Cat Run" beginnt spektakulär, um dann erstmal eine ruhige Kugel zu schieben. Die beste Actionszene gibt es im Auftakt, wenn D.J. Wheeler (Peter Greene) mit drei Komplizen aus der Obhut der Wachen flieht. Blutige Einschüsse und eine schicke Explosion hat das zur Folge, während Caruso dann auf Autopilot schaltet. Er widmet sich den Figuren, ohne diesen ein echtes Profil zu verpassen. Die "Romeo und Julia" ähnliche Romanze zwischen Johnny und Sara will dabei kaum interessieren, genauso die kleinen Reibereien zwischen Johnny und Norm. Auch das Verhältnis zwischen Johnny und seinem Vater ist nicht das Beste, doch schnell hat man die Streitereien zwischen den Beiden satt. Man wartet förmlich darauf, dass Wheeler endlich den Sheriff abknallt und mit Sara als Geisel Richtung mexikanische Grenze flieht. Johnny rast hinterher und wird auch noch als Mörder des Sherrifs gehandhabt. Besonders Norm hat es auf Johnny abgesehen, da er auch in Sara verknallt ist, wobei Jake Buseys Schauspiel am meisten Spass macht. Er agiert herrlich überzogen, bei seinen zahlreichen Wutanfällen kann man sich das Lachen nicht verkneifen. Derweil sind sich Wheeler und seine Komplizen untereinander auch nicht einig. Selbst da kommt es zu Rivalitäten und besonders Wheeler schreckt vor kompromisslosen Hinrichtungen jeglicher Zeugen nicht zurück.

Action bietet "Black Cat Run" verhältnismäßig wenig und meist geht es nur kurz zur Sache. Mal wird ein wenig geschossen, dann eine kurze Rangelei, doch größtenteils gibt es Autoverfolgungsjagden, die nicht immer spektakulär ausfallen. Gigantisch ist nur die finale und bildschirmfüllende Explosion. Gut gemacht sind die kleinen Action-Scharmützel trotzdem und um diverse Brutalitäten nicht verlegen. Da wären die suppenden Einschüsse, die Massenhinrichtung im Hotelzimmer, oder wenn Wheeler mit einem Komplizen abrechnet. Gerade diese skrupellose Handlungsweise hebt auch die Spannung auf ein solides Niveau, da Wheeler auch Sara zu jeder Zeit töten könnte. Johnny hat bei der Verfolgung auch kein leichtes Spiel, denn die gesamte Polizei und der verrückte Norm sitzen ihm im Nacken.
Mit den Darstellern kann sich "Black Cat Run" noch einige Punkte beim Zuschauer holen, auch wenn Patrick Muldoon (Starship Troopers, Ice Spiders) im Vergleich zu Peter Greene (Alarmstufe: Rot 2, Die Maske) oder Jake Busey (Road House 2, Hitcher Returns) etwas blass wirkt.

Caruso holt optisch das Maximum heraus und überhaupt ist "Black Cat Run" eine unterhaltsame Angelegenheit, auch wenn die Chose zu Beginn etwas Zeit vergeudet. An Action dürfte es aber mehr sein, die gegebenen Szenen sind knackig und brutal in Szene gesetzt. Für das geringe Budget auf jeden Fall eine gute Leistung, besonders die zwei großen handmade Explosionen verblüffen fast. Knappe 6 Punkte auf jeden Fall wert.

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