Review

Vielerorts gibt es Vergleiche dieses Films zu "Leben und Sterben in L.A.". Um es vorweg zu nehmen, Bloody Tie ist kein Vegleich, Bloody Tie spielt nicht einmal in der gleichen Liga, die Story ist nur entfernt ähnlich, sonst sind das zwei äußerst unterschiedliche Filmchen, die sich auch noch in der Unsympathie der Figuren ähneln. Aber das war es dann auch endgültig mit den Parallelen.

Erzählt wird die unsympathische Geschichte von korrupten Bullen, Staatsanwälten, Behörden, die das Drogengeschäft in Südkorea bekämpfen, dabei aber aus politischem Kalkül auch mal Geschäfte mit den Drogenkartells machen.
Mitten in diesem Geschehen ist ein unsympathischer Arschiebulle, der einen unsympathischen Drogendealer als Informanten mißbraucht.
Wie man unschwer erkennen kann, alles höchst unsympathisch, erzwungen unsympathisch und erzwungen unsympathisch obercool.
Und natürlich ist dann auch, dass Bloody Tie dann auch unsympathisch, zynisch, obercool enden muß. Man muß nicht die Filmhochschule absolviert haben, um das lange auf sich zukommen zu sehen.

Dennoch, ein südkoreanischer Film ist die meiste Zeit über (mit Ausnahme von Art of Revenge) durch hohe Production Values gesegnet und sieht immer besser aus, als es die Story eigentlich zulassen würde, so dass diese Filme zumeist auch besser bewertet werden als es vergleichbare Filme aus anderen Ländern würden.
So auch Bloody Tie.

Und was diesen durchschnittlichen Film dann letztendlich auch noch endgültig in die Liga der guten Filme hievt ist die schier unglaubliche Präsenz des Dartsellers des miesen Dealers. Dieser junge Schauspieler schafft es scheinbar mühelos die gesamten Sympathien des Publikums auf sich zu ziehen, obwohl er eigentlich der Mega-Arschie vom Dienst ist. Eine solche Präsenz würde man diesem Darsteller, der als Komödiant angefangen hat (beispielsweise in Arahan) gar nicht zutrauen, aber er ist der einzige, der diesen Film hoch hält.
Denn ohne die Sympathien des Publikums würde das Ende einfach nur unter ferner liefen laufen. Aber dank Ryoo Seung Boom oder so ähnlich wirkt es schon wirklich etwas nach.
Bleibt zu hoffen, dass man mehr von ihm sieht, denn Spaß macht er allemal.

Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, es gibt nach wie vor im Moment mehr schlechte als gute südkoreanische Filmveröffentlichungen aus deutscher Verleihsicht. Und dieser Film kriegt gerade so noch die Kurve. Das wird noch weiter beobachtet werden.

7 Punkte (nur dank dem tollen Akteur und der sehr schön anzusehenden Production Values).

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