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Wer träumt nicht davon, mal von seinem deutlich älteren Lehrer in der Turnhalle genommen zu werden, nachdem dieser die blöden Bullying-Mädchen gefesselt auf zwei rotierenden Dildos abgesetzt hat? 

Dieses und noch deutlich unzüchtigere Szenarien sind der Fantasie von Oniroku Dan entsprungen, Japans berühmtestem SM-Autoren, dessen Werke bevorzugt vom Nikkatsu Studio in ihrer „Roman Porno“ Reihe verfilmt wurden, die wiederum eine hochwertigere Variante der beliebten und billig heruntergekurbelten „pinku eiga“ darstellten. 

Im Fokus von Oniroku Dans Werken steht weniger die Bestrafung als vielmehr Scham und Erniedrigung. Da erwischen die Eltern die Schülerin Nami bei der Bondage-Masturbation (und mischen gleich munter mit), die Frau des Lehrers Muraki findet seine Schulmädchen-Wichsvorlage und sogar der Besuch bei der Schulärztin wird zur unangenehmen Grenzüberschreitung. Vieles davon entpuppt sich im Nachhinein als Fantasie oder Tagtraum, aber die Situationen und Konstellationen gehen schon deutlich über den Anspruch eines reinen Softsexfilms hinaus. Regisseur Fumihiko Katô ist kein Nahisa Ôshima, aber das hier ist echtes Traumamaterial und in seinem Ausleben von Tabus gegen alle gesellschaftliche und individuelle Repression zutiefst japanisch. 

Das Drehbuch schrieb kein Geringerer als Takashi Ishii, der seine späteren Actionthriller wie GONIN und BLACK ANGEL ja auch gerne mit ordentlich Düsternis und etwas Perversität würzte. 

Darüber hinaus ist der Film alles andere als schmuddelig gedreht, viele Szenen sehen fantastisch aus, sind fast schon kunstvoll inszeniert und das Ende grenzt gar an perverse Poesie. 

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