Review

Pseudosequel zum gelungenen „Cracker Jack“, das noch schlechter daherkommt als der zweite Teil.
Nach einer kurzen Anfangsballerei, bei mal wieder ein Transporter mit einer Atombombe überfallen wird (*gähn*), ereilt den Freund des ersten Teils bereits ein Zornesschauer: Statt des Cops Jack Wild (in der Vorgänger dargestellt von Thomas Ian Griffith und Judge Reinhold), ist der Held hier auf einmal der ehemalige Agent Jack Thorn (Bo Svenson). Warum man den Film dann überhaupt „Cracker Jack 3“ nennen muss, das wissen nur die geldgierigen Produzenten.
Thorn sitzt in klinisch sauberen Kulissen rum (sicherstes Merkmal für einen C-Film) und geht in Rente, während sich sein Nachfolger Marcus Clay (Olivier Gruner) schon beginnt in dem Büro breit zu machen. Gleichzeitig wird noch ein Freund Jacks, ebenfalls Agent, samt idyllischem Chateau in Frankreich in einer unglaublich schlechten CGI-Explosion weggesprengt. Jeder Zuschauer weiß hier eh schon, dass der arroganten Clay nur der Fiesling sein kann, aber das offenbart der Film auch kurz darauf.

Den Überfall will man dem pensionierten Jack in die Schuhe schieben, aber der erwehrt sich der auf ihn angesetzten Agenten und ruft direkt Freunde von anderen Geheimdiensten zu Hilfe, die auch alle pensioniert sind. Trifft sich gut, denn Clays Verbündete kommen aus den gleichen Ländern (autsch, wieweit will man das Zufallsprinzip noch strapazieren) und los geht das Duell.
An sich wäre das hier ja nur ein schlechter B-Film, aber das Ganze noch als „Cracker Jack“-Sequel zu verkaufen, obwohl es nichts mit dem Vorgänger gemein hat, das schlägt dem Fass den Boden aus. Zudem wird die Geschichte auch noch fast komplett spannungsfrei runtergespult und zieht sich teilweise echt wie Kaugummi. Überraschend ist an dem Uraltplot nichts, diverse Figuren sind einfach überflüssig: Jacks Assistentin Kelly Jones (Amy Weber) hat kaum eine Aufgabe außer knusprig auszusehen.
Winzige Lichtblicke in dem Stumpfsinn sind die Szenen, in denen „Cracker Jack 3“ mit seiner Heldentruppe spielt. Einige Witze übers Alter und Kulturcrash sind angesagt, ab und zu sogar amüsant, wenn auch diverse Gags nicht zünden. Viele andere Witze sind aber einfach nur zum Kotzen, z.B. das über Sprengstoff dozierende Blag. Unfreiwillig komisch ist die CGI-animierte Flugssequenz, die jeder Depp am Heimcomputer hätte machen können.

An sich könnte man mit Action hier noch was reißen, doch selbst die ist schlecht und kaum vorhanden (nach der Anfangsballerei ist rund 50 Minuten Feuerpause angesagt). Zum einen sind die Actionszenen immer ruckzuck vorbei und zum anderen auch dämlich ohne Ende. Da rennen die Bösewichte mit Hightechwaffen los, mit denen sie auch im Dunkeln sehen können, schießen trotzdem daneben. Dann stört Jack via Handy ihre Zieloptiken (autsch), sie werfen die Knarren weg, zücken viel schwächere Pistolen (obwohl die anderen Waffen noch funktionierten) und können dann auf einmal getroffen werden. Zu den paar unterirdischen Schießereien kommt dann noch eine finale Prügelei Gruner vs. Svenson, die eher wie die Rangelei von Zweitklässlern aussieht.
Hinzu kommen dann noch mäßige Leistungen, obwohl die Besetzung gar nicht mal so schlecht ist. Leo Rossi, Svenson und Gruner sind ja alte Hasen im B-Geschäft, wirken aber nur als wollten sie schnell die Gage einstreichen und dieses Werk dann vergessen. Die Nebendarsteller sind auch mau.

Zwar ist die Darstellung der gealterten Recken ab und zu ganz witzig, aber der Plot ist langweilig und die Action schlecht. Ein B-Film für die Tonne.

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