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Nicht gerade ein Höhepunkt in der Filmographie von Joseph Merhi. Zusammen mit Richard Pepin gründete er die B-Action Schmiede PM-Entertainment, hier waren sie noch in den Startlöchern und gute Filme waren rar. "Night of the Wilding" ist einer jener missglückten Versuche, in dem Merhi auch als Drehbuchautor fungierte. Anscheinend konnten sich die Beiden noch nicht so recht entscheiden, in welches Genre sie einsteigen wollten. Also verbrach man diesen langweiligen Krimi, zur Verfügung nur ein sehr knappes Budget und obendrein noch blasse Darsteller. Herausgekommen ist ein Film, für den sich keine Sau interessiert, ausser das Billig DVD Label Best Entertainment.

Joseph Gaynor (Erik Estrada) ist der beste Anwalt in der Stadt. Doch er hat keine saubere Weste, denn er half der Mafia, obwohl sie ihrer Verbrechen schuldig war. Nun muss er die drei Jugendlichen Carl (Isaac Allen), Martin (Charlie Ganis) und Allen (Robert Dickey) verteidigen. Die Drei haben einen Beamten brutal erschlagen und zusätzlich zwei Frauen vergewaltigt, sowie einen Mann schwer verletzt. Joseph weiss, dass die Drei schuldig sind, doch er verteidigt sie trotzdem, da sie alle aus reichen Familien kommen. Gegner dabei ist Joseph´s Ex-Frau Marion (Kathrin Lautner), welcher die Anklage übernimmt. Joseph beginnt immer mehr an seinem Tuen zu zweifeln, während die Jugendlichen versuchen alle Zeugen zu beseitigen.

Allein schon Erik Estrade in die Rolle eines Anwalts zu stecken, war der erste große Fehler. Estrada mag die "Dirty Harry" Nummer zumindest anseitzweise drauf haben, doch er überzeugt hier zu keiner Zeit. Eher lächerlich wirkt er in seinem feinen Anzug und mit seinen aufgesetzten Moralpredigten. Die drei Jugendlichen sind keinen Deut besser. Es mag ja sein, dass Isaac Allen das Aussehen für diese fiese Rolle hat, doch sein Charakter ist so klischeebeladen, dass man als Darsteller keine Chance hat. Joe Travolta ist schwach wie immer und auch Kathrin Lautner bleibt stets blass. Leider vermag auch die Story nie zu fesseln. Diesen Fall hätte man durchaus interessant und spannend inszenieren können, doch Merhi setzt lieber auf Brutalität und seine Darsteller. Die Verhandlungen vor Gericht scheinen sich für den Zuschauer ewig zu ziehen und dass die Drei nicht in Untersuchungshaft sitzen, was ja normal ist, wenn man einen Mord begangen haben soll, ist genauso unrealistisch.

So dümpelt dieser Möchtegernkrimi dann vor sich hin und hat eigentlich nur einige Morde zu bieten. Auch die recht gut sichtliche Vergewaltigung hätte nicht sein müssen, der Mord mit dem Baseball Schläger geschieht dafür nur im Off. Später tickt Anführer Carl dann völlig aus, erscheißt eine Zeugin und beseitigt seine zwei Freunde. Das Finale, in dem Joseph zum rettenden Engel wird, bietet zumindest solide Unterhaltung. Zwei kleine Rangeleien, eine Hetzjagd zu Fuß, sowie der übertriebene Überschlag eines Autos. Das Ende entzieht sich dann jeglicher Logik und badet nochmal ordentlich in Klischees.

Ein ganz grober Schnitzer von PM Entertainment. Einfach nur langweilig, keinen Bezug zur Realität, zusätzlich noch mit schlechten Darstellern versehen.

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