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Könnte fast der Pilot zu einer nie gedrehten Serie sein und wurde auch von Serienregisseur Bernard L. Kowalski (Die Straßen von San Francisco, Columbo) in Szene gesetzt. Doch im Endeffekt ist es eine TV-Produktion aus der Feder von "Magnum" Erfinder Glen A. Larson und "A-Team" Erfinder Stephen J. Cannell, von denen man sich etwas mehr erhofft hatte, als diese laue Krimikomödie.

Der Polizist Danny Dandoy (Doug McClure) lebt in einer völlig anderen Welt, denn seit Jahren übernimmt er nur die Nachtschichten. Da er in letzter Zeit ein bisschen über die Stränge geschlagen hat, bekommt er mit Mason (Michael Cornelison) einen neuen Partner verpasst. Doch Mason ist ein Theoretiker und verfügt über keinerlei praktische Erfahrung. Dabei steht Dandoy und Mason eine turbulente Nacht bevor. Bei einem Unfall gehen die Krankenwagenfahrer und die Fahrer einer privaten Ambulanz aufeinander los, bei einem Raubüberfall wird ein Polizist schwer verletzt und dann stehlen auch noch irgendwelche Studenten die Leiche eines berühmten Stars. Obendrein muss Mason mit Dandoys unlauteren Methoden klarkommen, denn schließlich wollen die beiden noch einen gefährlichen Dealer hochnehmen.

"Nightside" hat ein dickes Problem, denn es ist von Beginn an keine Story auszumachen. Stattdessen schildert uns Kowalski einige Geschehnisse in der Nachtschicht, die zumindest miteinander verknüpft sind. Der Film spielt sich während einer Nachtschicht ab, somit gelingt es immer dieses nächtliche Großstadtflair der 80er Jahre zur Geltung zu bringen. Und mit Danny Dandoy haben wir auch den rebellischen Cop, der sich nur selten an die Vorschriften hält. Desweiteren ist er in die Dame in der Polizei-Funkzentrale verschossen und belästigt diese gerne mit verstellter Stimme, wofür er natürlich alle Funkgesetze bricht. Er hängt gerne in einem heruntergekommenen Imbiss herum, wo sonst noch einiges an Gesindel herumhängt. Immerhin nimmt sich "Nightside" nicht richtig ernst und versucht es mit Humor. Wenn Dandoy und Mason die Arbeit aufnehmen, geht das schon ins Buddymovie und für den Zuschauer gibt es einige Onliner. Die Beiden harmonieren auch ganz gut miteinander, dabei entpuppt sich der unerfahrene Mason als zuverlässiger Partner, der es mit den Gesetzen auch nicht so eng sieht. Darüber hinaus werden massig Charaktere wie die beiden Schwarzen mit ihrer privaten Ambulanz eingeführt, ein paar vertrottelte Studenten, ein Filmteam die der Polizei immer folgen und ihr Material an den meist bietenden verkaufen und schließlich noch ein Mann aus dem Wettbüro der angefahren wird.

Aber passieren tut so gut wie nichts, außer den kleinen Kämpfen zwischen dem Krankenwagen und der privaten Ambulanz, die sich immer Verfolgungsjagden zum nächsten Patienten liefern. Schließlich darf es bei einem Raubüberfall sogar eine kleine Schießerei geben, wobei die private Ambulanz mit ihrem Wagen sogar durchs Fenster fährt, um den verletzten Polizisten aufzugabeln. Hinzu kommen die Studenten, welche eine Mutprobe zu bestehen haben und deswegen die Leiche einer Berühmtheit entweden und um diese zu transportieren stiehlt man den Wagen der privaten Ambulanz. Den müssen Dandoy und Mason dann wieder finden, aber es gilt auch noch einen Dealer hochzunehmen, wobei Dandoy die Hilfe einige Prostituierten benötigt. Dafür veranstaltet er eine kleine Party im Polizeibus mit reichlich Alkohol, während der arme Mason Schmiere stehen muss. Aber auch bei dessen Festnahme darf man nur einen kleinen Schusswechsel erwarten. Erhoffte Actionszenen bleiben also ganz aus, aber aufgrund der kurzen Laufzeit halten sich die Durststrecken in Grenzen. Auch macht Doug McClure (52 Pick-Up, Omega Syndrome) seine Rolle sichtlich Spass, wobei die Darsteller hier ihre Rollen allgemein mit viel Humor verkörpern. Totalausfälle sind dabei nicht zu beklagen.

Man will aus "Nightside" nicht richtig schlau werden, worauf er eigentlich hinaus will, denn eine klare Handlung ist hier nicht zu erkennen. Doch dank des Humors und der teilweise sympathischen Charaktere ist ein Unterhaltungswert da, auch wenn so gut wie nichts an Action vorhanden ist. Stattdessen werden einfach einige Ereignisse miteinander verknüpft, viele Charaktere eingeführt und an Atmosphäre mangelt es nicht. Muss man trotzdem nicht gesehen haben.

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