Review

Wes Craven machte sie "salonfähig", die sogenannten "Teenieslasher". "Scream" war der Beginn einer schier nicht enden wollenden "Teeniehorrorwelle", die einfach nicht abebben wollte.
Nur allzuviele versuchten im gleichen Fahrwasser mitzuschwimmen, die wenigsten fanden jedoch Land.
Doch neben "Scream" gab es auch noch einen anderen, nicht minder erfolgreichen Ableger dieser Kategorie.
"Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast" war das perfekte Gegenstück zu Cravens Scream, beinhaltete er ebefalls die wichtigsten Trademarks, die solch ein Film mitbringen muss.
"Strunzdumme" Teenies, die optisch ordentlich was her machen und ein recht simplen Plot, der nach dem "10 kleine Negerlein Prinzip" bestens funktioniert.
Mit dem "Who is Who" der Darstellerriege lies sich der damalige Cast recht vielversprechend, so Namen wie Fr. Prinz. jr, oder die charismatische Jennifer love Hewitt oder eben Sarrah Michelle Gellar waren allesamt damals schwer im kommen und angesagt.

Der Erfolg von "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast" sollte ihnen recht geben und so wurden die meisten von ihnen, im nicht minder erfolgreichen Sequel "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast" erneut verpflichtet.
Der Plot um den angeblich umgekommenden "Fischermann" wurde klug weiter gesponnen und um ein paar Nuancen erweitert.

Nun dachte sich ein gewisser "Sylvain White", die Geschichte des toten und sagenumwogenden "Fischer" wieder aufleben zu lassen und inszenierte mal eben den dritten Ableger des Teenieslashers "Ich werde immer wissen, was Du letzten Sommer getan hast".
Nötig gewesen wäre dies sicherlich nicht, ist das Niveau doch leicht abgesackt und die Ideen sichtlich verbraucht.
Verwundern sollte es also auch nicht groß, daß der damalige Cast nicht erneut reaktiviert wurde, um wieder auf Angeltour mit unserem Fischer zu gehen, denn für jene Darsteller ist dies hier wohl ein zu kleiner Fisch gewesen.

Im Vorfeld gab es schon vernichtende Kritiken, wie man es halt schon erwartet hatte, obwohl der Film zu diesem Zeitpunkt lediglich angedacht war. Nachdem viele hörten, daß der damalige Cast nicht verpflichtet wurde, gab es eben für die meisten nicht einmal mehr einen Grund, sich den Film anzusehen.
Aber als geneigter Slasherfan hat man sicherlich schon den ein oder anderen schlechteren Film gesehen und als Komplettist des Serienhorrors wird man sich auch dieses Werk hier ansehen.
Doch ist er wirklich so schlecht, wie er permanent geredet wird??

Sylvain White ist sichtlich bemüht, seine eigene Interpretation der recht erfolgreichen Vorgänger zu integrieren. Die Story um den einstigen toten Fischermann wird fortwährend aufgegriffen und in den Plot integriert. Dieser als solches ist natürlich "abgekupfert" vom Erstling. Auch hier sind es eine Hand voll Teenies, die bei einer eigenen Inszenierung der "Fischermannsaga" einen ihrer Kollegen verlieren.
Anstatt aber der hiesigen Bevölkerung reinen Wein einzuschenken, entschließt man sich, es bei der "Fischermanngeschichte" zu belassen und schwört, die eigentliche Wahrheit mit ins Grab zu nehmen, damit dieser Tag schnellstens aus den Köpfen der Leute verdrängt wird.

Ein Jahr später, es ist wieder der 4. Juli, trifft man sich wieder und die Erinnerungen an jene Tat werden wieder wach.
Mit ihr, auch die Legende des "Fischers", an die ohnehin niemand geglaubt hat.
Bis eine von ihnen eine SMS via Handy bekommt, auf der dann steht, daß man wüsste, was sie letzten Sommer getan hätte.
Schnell macht sich Unruhe breit und man fragt sich, ob wirklich damals nicht doch irgendjemand etwas gesehen oder bemerkt hat.
Im Glauben, daß sich wohl jemand eine Scherz erlaubt, schenkt man der Sache vorerst nicht obertse Priorität.
Dies macht man aber spätestens dann, als der erste von Ihnen ins Gras beißt.
Schnell beginnt man, an die legendäre "Fischersaga" zu glauben.
Nachdem sich erste Verdächtigungen gegenüber dem Dorfsheriff nicht bestätigen ist man sich einig, daß der "Fischer" wieder auferstanden ist um jene zu holen, die einst ein Geheimnis mit ins Grab nehmen zu gedenken.
Man sieht, es wird versucht, ein Bezug zu den Vorgängern aufzubauen, umgesetzt ist dies zu Beginn sogar recht gut.
Nur leidet der Film gerade im mittleren Teil etwas an Einfaltslosigkeit.

Zu den Locations sei noch erwähnt, daß gerade die Seilbahnstation und die Abfahrt mit der Gondel recht atmosphärisch und spannend in Szene gesetzt worden ist.
Die Landschaftsaufnahmen und die Zeitraffereinstellung sind derweilen sogar recht originell und stimmig.
Schade, daß man dies nicht konsequent weitergeführt hat.
Die Morde als solches sind recht blutig ausgefallen und sind gut ausgearbeitet. Aufgeschlitze Hälse, aufgerissende Backen und Bäuche und schönes ausbluten auf einem Metallstück sind gut gemacht.

Überzeugen kann dann doch noch die letzte Hälfte des Films, wo man im Showdown auf den angeblichen "Fischer" trifft.
Dieser ist im Grunde noch nicht einmal ein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine zum Leben erweckte "Legende", sogesehen ein Geist, der aber als meschlich erscheinende Fischermanngestalt seine Opfer fordert.
Im Grunde keine schlechte Idee, läßt sich diese doch unendlich weiter spinnen.

"Ich werde immer wissen, was Du letzen Sommer getan hast" reformiert das "Teenieslasheruniversum" sicherlich nicht neu, hat aber dennoch seinen Spaßfaktor.
Der stake Anfang und das gut gemachte Ende wissen zu gefallen.
Der kränkelnde Mittelteil ist eigentlich das, was den Film zu langatmig wirken läßt.
Die Morde sind recht gut und auch der Cast nicht gänzlich für die Tonne.
Der Bezug zur Serie ist gegeben und somit sollte dieser grudsolide Slasher doch nun auch das Ende dieser Triologie sein.
Da der Film handwerklich recht sauber gemacht ist und auch der Score recht solide ist, sind 6 verdiende Fischerhäkchen(Pünktchen) eine grundsolide Ausbeute.

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