Review

Nach " Burning Moon " machte Splatterfan Olaf Ittenbach eine lange Pause, um sich auf sein bis jetzt größtes Projekt vorzubereiten. Auch in " Premutos " machte er alles im Alleingang. Er führte Regie, übernahm die Hauptrolle, setzte die vielen Goreeffekte in Szene ( das dürfte der Löwenanteil der Arbeit gewesen sein ) und setzte zudem noch sein ganzes Gespartes auf Spiel, um den Film auch umsetzen zu können. Und er brachte sein ultimatives Splattermovie sogar ins Kino, lief zwar nicht oft, aber immerhin. Nur denke ich nicht, dass heute dass nochmal Jemand öffentlich ausstrahlen würde, obendrauf wurde der Film ja indiziert, wundert mich wirklich, dass er noch nicht beschlagnahmt wurde. Ittenbach selbst hat hier einen riesigen Schritt nach vorne gemacht, die knapp fünfjährige Pause hat ihm gut getan. Da können sich andere Kapazitäten wie Jochen Taubert oder Andreas Schnaas, noch eine ganz dicke Scheibe abschneiden, denn Ittenbach bleibt in diesem Bereich immer noch der Größte und das mit Abstand.
Story:
Der böse Engle Premutos wurde von Gott aus dem Himmel verbannt, nun muss er sich immer einen menschlichen Körper suchen, um zu existieren, sonst muss er ewig sein Dasein als Geist fristen. Da kommt ihm der schusselige Matthias ( Olaf Ittenbach ) gerade recht. Während der Geburtstagsparty von Matthias Vater Walter ( Christopher Stacey ) schlüpft er in den Jungen und lässt ihn mutieren. Nun reanimiert er eine ganze Zombiearmee, die prompt über die Gäste herfällt. Aber Walter ist Waffennarr und hat ein ganzes Arsenal im Haus, womit sich die Gäste zu wehren wissen. Vor allem der schüchterne Hugo ( Andre Stryi ) beginnt aus sich herauszukommen und verwandelt den Keller mit Walter in eine Schlachtbank.

Ittenbach ist hier schon auf den Weg zum guten B-Bereich, schwankt aber immer noch auf der Grenze, aber auf jeden Fall ist " Premutos " für einen Amateurfilm eine wahre Pracht. Über die Story sollte man da am besten überhaupt nicht nachdenken, denn die strotzt vor Logiklöcher und ergibt nicht viel Sinn. Auch die Dialoge bieten unfreiwillige Komik pur und Ittenbach verstärkt das noch durch seinen Brachialhumor, den er hier mit einbringt. Dies wirkt sich nur teils als störend aus, denn wer Ittenbach kennt, der weiss im Vorhinein, auf was er sich da einlässt. Was wirklich nervt sind die ettlichen Rückblenden. Man surft hier in den verschiedenen Jahrhunderten herum und zeigt verschiedene Episoden, die überhaupt keinen Sinn ergeben, man nehme mal die kleine Geschichte mit Jesus. Nebenbei parodiert man auch noch Filme wie " Stalingrad, Braindead " und sogar " Rambo " verliert hier sein Gesicht. Außerdem dauert es ziemlich lang bis Premutos endlich in den Jungen schlüpft, voher sind doch einige Längen aufzeigbar. Ich selbst empfinde den Film mit guten 105 Minuten auch zu lang.
Nun kommen wir mal zu Ittenbach´s absoluter Stärke und das sind die Goreeffekte. Die sind nicht nur massig vorhanden, sondern auch auf hohem Niveau. Wer mal richtig Blut, ohne Tabus sehen will, der muss sich diesen Streifen zu Gemüte führen, denn hier wird geschnetzelt was das Zeug hällt. Hunderte von Litern Kunstblut wurden hier verwendet und allein im Finale werden über hundert Menschen abgeschlachtet. Ittenbach präsentiert hier hier jegliche Todearten. Aufspießen, erschießen, erstechen, Köpfe platzen in Massen, Gliedmaßen werden in Dutzenden abgehackt, Körper zerrissen. Man kann diesen Film als pures Schlachtfest bezeichnen, wobei man über die Qualität der Effekte nie meckern kann. Ittenbach hat sich hier sichtlich Mühe gegeben und keine Kosten gescheuht. Spannung kommt dabei zwar nie auf, aber es ist mächtig unterhaltsam und völlig sinnlos. Dabei nerven nur diese künstlichen Blitze, die sehen neben den professionellen Goreeffekten scheisse aus.
Bei den Kulissen ist auch eine deutliche Verbesserung aufgetreten, obwohl zum Beispiel das Stalingrad Set lächerlich ist. Diesmal ist auch die Kamera wesentlich ruhiger und kaum verwaschen, wie immer arbeitet Ittenbach unter dem Einsatz von vielen Nebelmaschinen. Den Score kann man als gut abtuen.
Das Manko sind mal wieder die Darsteller. Sind nun mal Laien und überzeugen kaum.

Fazit:
Eine deutliche Steigerung zu seinen beiden Vorgängerfilmen. Dieser Film ist eine pure Schlachtplatte, aber es mangelt an jeglicher Logik. Auch braucht das Ganze zuviel Zeit um richtig in die Gänge zu kommen, irgendwann stören die vielen Rückblenden. Aber die vielen Goreeinlagen sind toll in Szenen gesetzt und lassen keine Wünsche offen, während die Darsteller uns wissen lassen, dass wir uns doch in einem Amateurfilm befinden. Trotzdem befindet sich Ittenbach hier auf dem richtigen Weg und lässt alle anderen Deutschen wie Taubert oder Schnaas, locker im Schatten stehen.

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