Review

"Premutos - Der gefallene Engel" - mal wieder ein Splatterstreifen, dem sein Ruf weit vorauseilt. Im gleichen Atemzug wie die Jackson-Klassiker "Braindead" und "Bad Taste" dürfe man ihn nennen. Eine einzigartige Blutorgie mit Funfaktor 10 soll einen erwarten.
Was mich von vorneherein etwas stutzig machte, war, das "Premutos" aus dem deutschen Amateurbereich stammt, von dem ich bisher wenig bis gar nichts hielt. Aber immerhin ist der Name Olaf Ittenbach ein Gütesiegel für FX vom Feinsten, hab ich mir sagen lassen (da es mein erster Ittenbach-Film ist).

Der Film beginnt im Mittelalter, wo man vom Off-Sprecher kurz über den gefallenen Engel Premutos aufgeklärt und kurz darauf Zeuge einer anständigen Metzlerei wird. Premutos war einst Engel in Gottes Himmelreich, wurde aber verstoßen und wird von da an in ein und derselben Person immer wieder geboren. In der Gegenwart trifft es den armen Mathias (gespielt von Ittenbach), der ausgerechnet am Tag der Geburtstagsparty seines Vaters, als Körper für den Engel dienen soll. Für reichlich Unterstützung sorgt Premutos in dem er die Toten auferstehen lässt.

Die Story ist für einen derartigen Film noch einigermaßen in Ordnung, scheitert aber an den Darstellern, die wahrscheinlich noch nie etwas von Mimik, Dramatik oder irgendeiner anderen Ausdrucksart gehört haben. Unterirdisch schlecht wäre hier wohl noch ein Lob für die schauspielerische Leistung. Natürlich versaut die deutsche Nachsynchronisation noch den letzten Rest an Ernsthaftigkeit, was ab und an für Lacher sorgt. Den Vogel schießt der schwarze Partygast ab, dessen Stimme derart in den Sand gesetzt wurde, dass es nur noch zum Heulen - oder eben zum Brüllen ist.

Das alles wird aber die wenigsten, die diesen Film ansehen, interessieren. Das Hauptaugenmerk wurde selbstverständlich auf die Goreeinlagen gelegt, die wirklich in rauhen Mengen vorhanden sind. Die Qualität der Effekte ist dabei wirklich durchgehend sehr gut, was man von Gurken wie dem "komabrutalle Duell" nicht gerade sagen kann.
Es wird gehäckselt, geschlitzt und mit Gedärmen rumgeschmissen, wo es nur geht. Auf diesem Sektor kommt "Premutos" wirklich in die Nähe von "Braindead" - allerdings fehlt zum Schluss hin ein wenig der Einfallsreichtum, was dem Spass einen kleinen Dämpfer gibt.

Insgesamt ist "Premutos" ein guter Partyfilm in dem hektoliterweise Kunstblut fließt, der aber zwischen den Gewaltszenen nichts zu bieten hat, was ein nochmaliges Ansehen rechtfertigen würde. Auch wenn mir die Amateurfans da vehement widersprechen werden, ist Ittenbachs bisher "bester" Film nur mit der Vorspultaste im Anschlag genießbar.
Für die Effekte und die "computeranimierten" (lol) Augen des "Premutos" gibts 5/10 - der Rest ist nichts für mich.

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