Review

Es ist schon beachtlich, was Olaf Ittenbach mit seiner Crew hier auf die Beine gestellt hat. Die Geschichte um den gefallenen Engel Premutos ist sogar gut angedacht. Das Problem ist nur, dass letztendlich das Budget fehlte, um das Laienhafte zu kaschieren, sodass die Storyumsetzung es nun nicht vermag, wirklich zu begeistern und die Aufmerksamkeit des Zuschauers an sich zu reißen. Die zahlreich zum Zuge kommenden, historischen Rückblenden, von einem Off-Erzähler im Übrigen begleitet, machen einen etwas zu trockenen Eindruck. Ihre Simplizität lässt sie daher wenig anziehend wirken. Das Einzige, was dagegen arbeitet, sind die immer wieder eingestreuten Splattereffekte.

Darüber hinaus halten sich die schauspielerischen Leistungen natürlich in Grenzen. Die Synchronisation ist so unglücklich stümperhaft, dass die Akteure wesentlich schwächer wirken als sie letztendlich sind. Was wirklich sehr ärgerlich ist, sind die absolut unreal klingenden Toneffekte bei Schüssen. Die Platzpatronen sind in dieser Hinsicht ziemlich penetrant. Trotzdem kann man dem Ganzen einen gewissen Charme nicht absprechen, zumal das Treiben sowieso nicht ernst genommen wird. Da gibt es schwarzhumorige Einlagen, trocken erzählte Sprüche oder es wird einfach mal Rambo zitiert.

Wenn der Film dann dem Ende entgegensteuert, fährt Ittenbach noch einmal extreme Geschütze auf und lässt alles in einem heftigen, bewusst überzeichneten Gemetzel ausarten. Die Splattereffekte sind für einen Amateurstreifen mehr als nur respektabel, eigentlich schon perfekt. Da wird Blut gespuckt oder mit dem Spaten gearbeitet; Köpfe zerplatzen, Gedärme werden verspeist, Kettensäge und Flinte bahnen sich ihren Weg und zum Schluss kommt sogar noch ein Panzer zum Einsatz.

Was Ittenbach bietet, ist materialschlachtender Funsplatter in Reinkultur - vielmehr dann aber auch nicht. Inhaltliche Werte sind unbedeutend; Schauspieler, Kulissen und Kostüme können sich zu keiner Zeit von ihrem Amateurcharakter losreißen. Dennoch macht "Premutos" trotz des mageren Budgets für einen Amateurfilm gerade im Effektbereich eine erstaunlich gute Figur und dürfte damit für die deutsche Splatterkultur deshalb das Referenzwerk schlechthin sein.

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