Lahmer Besessenheits-Thriller aus der C-Klasse, der ein bisschen vom (wiedererwachten) herrschenden Exorzisten-Boom profitieren möchte:
Junge Frau hat ihre Eltern verloren und zieht mit Schwester und deren Ehemann in ein Häuschen in einer ziemlich gelbstichig aussehenden Gegend. Dort gibts die üblichen Pupertäts-Streitereien à la "Ich will meinen eigenen Weg gehen" und blablabla. Dann schaut ein Dämon vorbei, der gerade nichts zu tun hat, bemächtigt sich der jungen Frau und die Party beginnt ...
Regisseur Leigh Slawner (bzw. Leigh Scott, wie es in den Credits heisst) versucht zwar, den Zerfall der kleinen Familie durch die dämonischen Attacken aufzuzeigen, verliert sich aber im billigen Vorführen der körperlichen Vorzüge seiner attraktiven Hauptdarstellerin (und weiterer Aktrissen) und blutigen, unmotivierten Abmurksereien. Das drückt den Film auf die Stufe eines Teenie-Slashers und in Richtung eines sleazy Sexfilmchens, wo er es sich dann gemütlich macht.
Weder hat der Film einen Realitätsbezug wie "The Exorcism Of Emily Rose" noch ist er eine Geisterbahnfahrt wie "The Exorcist". Regisseur und Drehbuchautor Leigh Slawner konnte sich da nicht entscheiden (vielleicht ist er auch einfach unfähig), setzte lieber auf Fleischbeschau und bietet so nebenbei noch das amateurhafteste Exorzimus-Ritual seit der Erfindung der Kirche. Mein Lieblingssatz in dieser Szene ist, als der Priester mit lauter Stimme ruft: "Zögere nicht und leiste keinen Widerstand beim Verlassen des Körpers dieser Frau!" Woaww! Fehlt nur noch, dass er sagt "Heben Sie die Hände und kommen Sie ohne Waffen raus..."
Der Dämon präsentiert dafür einige der offiziellen Disziplinen in der Kategorie "mit den Menschen spielen", als da sind: Levitation, Priester durch die Gegend schmeissen, Masturbieren vor Publikum, an der Zimmerdecke rumkrabbeln und derbes Gefluche mit sexuellen Anstössigkeiten. (Das 360-Grad-Kopfdrehen fiel aus, wahrscheinlich fehlte das Geld).
Ziemlich lächerlich ist auch die Figur des Priesters, der den Exorzismus durchführt. Er sieht aus wie eine Mischung aus einem Vampirjäger aus Carpenters "Vampires" und Mad Max, und er ist viel zu jung. Darf man in seinem Alter überhaupt schon Dämonen rausschmeissen?
Die Masken und Effekte sind auf bescheidenem Niveau (okay, ist ja auch ein C-Filmchen), und die paar blutigen Szenen passen einfach nicht einen Okkultfilm. Ausgeleuchtet und geschnitten ist das Teil lausig, die Musik vergisst man gleich wieder. Schauspielerisch herrscht Flaute; wie alles in diesem Film ist auch das Ensemble unteres Mittelmass.
Das schlimmste ist einfach, dass keine echte Angst beim Zuschauer aufkommen will. Und das ist wohl das Wichtigste bei einem Okkult-Thriller.