Review

Nach dem ersten Antreffen Van Helsings auf Dracula existieren 75 Jahre später, im Jahr 2006 verschiedene Vampirclans die sich allesamt gegen Vampirjäger bekriegen. Nach einer verlorenen Schlacht beschliessen sie einen Pakt, legen Waffenstillstand ein, doch als 5 jahre später eine Comtesse Dracula's, Gräfin Barthory nach höherer Macht strebt, entfacht sich der Krieg erneut.

Ich habe ja so persönlich meine Probleme mit den allzu modernen Vampirfilmen. Insgesamt wird dieses Problem dadurch geprägt, da anstatt Horrorflair in weiten Zügen bloss einfältiges Actiongeballer gepaart mit übercoolen Charakteren vorherrscht. Mal von Bram Stokers Dracula (1992) und Interview mit einem Vampir abgesehen, die vornehm durch ihre leicht gothichorror angehauchte Inszenierung alten Zeiten huldigen wollten, sahen wir in den Folgejahren peinliche Hollywoodproduktionen en masse. Wahrlich erfolgreich waren da mit Sicherheit John Carpenters Vampire oder auch Wes Cravens Dracula, die in allen Belangen ungruselige, aber vorallem actiongeladene und effektvolle Schinken ohne jegliches Niveau waren. Wenn man den Namen Buffy an dieser Stelle noch erwähnt, ist es mit der Faszination an Vampirfilmen dann auch letztendlich vorbei. Und so gesellt sich auch dieser übercoole und überernste Low Budget Film Draculas Curse in diese Sparte neumodischer Vampirfilm ein, der in all seinen Zügen wohl uninspirierter nicht sein kann. Zwar wird sich vornehm um Hintergründe, Charakterentwicklung und Storyaufbau bemüht, doch in diesem 1000sten Rip Off ist auch dies nur noch mehr als langweilig, wenn auch der komplette Ablauf nicht wirklich einschläfernd ist. Präsentiert wird uns das ganze in verschiedenen Kapiteln, was eigentlich irgendwo grundlegend egal ist, erwähnsenswert ist es trotzdem, denn Enthusiasmus wird dabei stellenweise gross geschrieben. Das geringe Budget ist an allen Ecken und Enden bemerkbar, hervorzunehmen natürlich an den wirklich ultraulkigen Masken, die wirklich in allen Belangen höchstens Trashcharme besitzen. Kennt jemand Sexcalibur mit Jenna Jameson? Dann wisst ihr was ich in Bezug auf ulkigen Masken meine. Die Darsteller unter den Masken tun ihr übriges hinzu, wenn auch meist solide brauchbar oder im schlimmsten Fall angenehm peinlich erheiternd. Glanzleistungen verbringt hier keiner, alles ist hier wunderbar kachiert, die meist gute Synchro verdrängt sogar dann und wann die Kenntnis, dass es sich hierbei um eine ziemlich amateurhafte Produktion handelt. Der Film konzentriert sich wirklich vornhemlich um seinen Storyaufbau, was bedeutet, dass hier wirklich Stück um Stück diskutiert und die ganze Lebensgeschichte der Vampire und Dracula durchleuchtet wird. Das mag zwar interessant und liebevoll sein, in Bezug dessen, dass es sich hierbei um eine Billigproduktion handelt, ist dies sogar sehr bewunderswert, aber eher zum Nachteil, wenn darunter die Spannung leidet. Action gibts hier wenig, wenn es auch die spärlich bekleideten Actiongirlies mit Tops und MP's vermuten lassen. Und hierbei offenbart sich das grösste Problem dieser Produktion, was abermals wohl auf das arg schmale Budget zurückzuführen ist. Acting und Schnitt während der Kampf ,- bzw. Schiessszenen sind endlos dilletantisch und erinnern an höchste Glanztage eines Jochen Tauberts. Gut ganz so schlimm ist es nicht, aber wirklich ermüdend ist es dennoch, vorallem wenn wir statt roter Plörre grüne zu Gesicht bekommen und bei körpernahen Aktionen wahrlich Selbstzensur gross geschrieben wird. Locations und Kulissen beschränken sich auf simple Innenarchitekturen, ich glaube sogar, dass hier vornehmlich in einem Haus gedreht wurde und jeder Raum mal immer wieder umdekoriert werden musste. Die Optik des Filmes hat bestenfalls solides TV - Niveau, als gleichstellend jedenfalls mit erbärmlichen Buffy - Produktionen. Natürlich vermag der Film auch hier und da seine Glanzseiten haben, wenn er mal wieder nicht nur altbekannte Fakten ans Tageslicht legt, gesellt er sich an unsere niederen Instinkte. Und gut, ich gebe es zu. Nackte Vampirdamen haben da dennoch ihren Reiz, was aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass wir hier einen völlig atmosphäre ,- wie spannungslosen Vampirfilm vorliegen haben.

Fazit:
Low Budget Vampirfilm der neuen coolen Sorte. Irgendwo zwischen Buffy und John Carpenter liegt dieser ultraernst gemeinte Kostumfilm, der zwar nett gemeint ist, aber einfach bloss unnötig ist. Solide, ausreichend, aber eben eher doch bloss belanglos. Für Buffyfans aber sicherlich eine Genugtuung.

4/10

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