Review

ACHTUNG! REVIEW ENTHÄLT MASSIVE SPOILER! NICHT WEITERLESEN WENN IHR NICHT WISSEN WOLLT WAS PASSIEREN WIRD! ACHTUNG!

Piraten auf der Suche nach des Toten Manns Kiste, und ne Buddel voll Rum , und ne Buddel voll Rum.

Vor Jahren verliebte sich ein schrecklicher Seelenjäger in eine Frau. Doch die Liebe verwandelt sich in Schmerz denn er war nie fähig ein normales Leben ohne das Meer und die Sklaventreiberei zu Leben.
So schnitt er sich das Herz aus der Brust, auf das er nie wieder lieben würde. Sein noch schlagendes Herz legte er in eine Kiste und vergrub sie tief in der Karibik an einem geheimen Platz. Solange es schlägt wird er nicht ruhen bis er sich alle Seelen der Welt einverleibt hat. Sein Name ist Davy Jones (Bill Nighy), der grausamste aller Piraten.
Doch wer sein Herz beherrscht, beherrscht die Welt.

Doch das alles ist noch bedeutungslos für William Turner  (Orlando Bloom) und Elisabeth Swann (Keira Knightley). Alles was sie wollen ist Heiraten. Doch alle bösen Mächte verschwören sich gegen sie. Die Hochzeitsfeier wird vom niederträchtigen Handlanger der East India Trading Company Cutler Beckett (Tom Hollander) unterbrochen. Er selbst will die sieben Weltmeere beherrschen und geht dabei über Leichen. Unter dem Vorwand Turner und Swann hätten den legendären Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) entkommen lassen und sich so des Hochverrats schuldig gemacht, steckt Beckett Elisabeth in den Kerker und zwingt den edlen William ihm den magischen Kompass von Jack Sparrow zu beschaffen. Andernfalls ist seine Geliebte tot. Und so nimmt die Odysee ins Verderben ihren Lauf.

Wilkommen im neuen Südseeabenteuer von Gore Verbinski dem wahrscheinlich besten und unterhaltsamsten Film des Jahres. Gore selbst sollte die Finger von Gähndramen wie "Weather Man" lassen und sich auf das was er kann konzentrieren : Den audiovisuellen Overkill. Wie auch Michael Bay schafft er es jede Szene perfekt ins Gesamtbild zu stellen. Popkornkino der obersten Spitzenklasse unterlegt mit dem wohl genialsten Hans Zimmer Score der letzten zwei Jahre, doch dazu später mehr.
Es war eine wahre Erfüllung gestern Nacht im fast ausverkauften Stuttgarter UFA Kino 9 fast 600 Menschen miteinander Lachen zu sehen. Das unglaubliche Tempo das der Film vorlegt lässt die 150 Minuten wie 5 wirken. Mystische Piratengeschichten wechseln sich mit atemberaubenden Kulissen, spektakulärer Action und brachialem Dauerhumor ab. jeder der schon mal ein Monkey Island Spiel gespielt hat wird sich sofort in den Film verlieben denn diese einmalige Karibikatmosphäre wurde perfekt eingefangen. Man kann den Grog förmlich riechen.

Auf der Suche nach Jack gelangt Will schließlich auf eine Insel. Der Kapitän des Schiffs mit dem Will hinsegelt, kauft von hier aus immer leckeres Fleisch, gibt er mit einem bösen grinsen zu. Auch das die Black Pearl, das schnellste Schiff in der Karibik, Jack's Boot äh... Schiff, Menschenleer am Strand liegt verheißt nichts gutes. Die Eingeborenen haben die Crew gefangengenommen und Jack soll als nächster Verspeißt werden. Nach der kurios spektakulären Flucht verlangt Will von Jack den Kompass.
Jack hat jedoch andere Probleme. Eine dreizehn Jahre alte Abmachung mit Davy Jones zwingt ihn dazu sich zu verstecken. Davy hat Jack damahls zum Kapitän der Plack Pearl gemacht. Als Gegenleistung gehört Jack's Seele jetzt Davy und der macht gnadenlos Jagt.
Jack benutzt Turner um den Schlüssel zur Toten Manns Kiste von Davy zu stehlen in dem er ihn unfreiwillig in Davy's brutale Crew einschleußt.
Will trifft seinem Vater Stiefelriehmen Bill (Stellan Skarsgard). William schwört ihn aus der ehwigen Knechtschaft zu befreien, stiehlt Davy den Schlüssel zur Kiste und flieht. Doch Jones hetzt ihm seine Geheimwaffen, den Kraken, auf den Hals.
Währendessen ist Jack in Tortuga um 99 Seelen für Davy und eine neue Crew zu Organisieren. Hier trifft er auf Elisabeth, die fliehen konnte und den abgefrackten, ehemaligen Commodore Norrington (Jack Davenport).
Mit Elisabeth's Hilfe wird der Kurs auf die Insel gesetzt auf der Davy's sagenumwobene Kiste versteckt ist. Die Kiste wird ausgegraben. William kommt mit dem Schlüssel auf der Insel an. Doch jeder der Dreien ist scharf die Kiste und so entbrennt der wohl spektakulärste Fechtkampf der Filmgeschichte.
Vom Mexican Standoff ala John Woo bis hin zum Achterbahnfechten in einem (!) zehn Meter hohen, rollenden Riesenwasserrad ist sicher 15 Minuten Daueraction angesagt. Verschärft wird das ganze noch durch Davy's Handlanger die auch Jagt auf die Kiste machen. Jack kann das Herz aus der Kiste nehmen bevor Davy's Männer sie in ihre Gewalt bringen können. Doch auch Jack hat seine Rechnung ohne Norrington gemacht.
Die finale Schlacht wird dann zu Wasser bestritten. Die Pearl wird von Davy's Hochgerüstetem Schif "Fliegender Holländer" verfolgt, doch sie ist letztendlich zu schnell um eingeholt werden zu können. Jones aktiviert den Kraken und so muss die Crew ihre letzte Schlacht auf der Pearl schlagen um zu Überleben.

Das krasse an der Geschichte ist das jeder gegen jeden Spielt. Der hinterlistig, gar feige, Jack will nur seine Haut retten wenns sein muss auf Kosten anderer Leben. Der wahre Held Will Turner kämft selbstlos für seine Verlobte, die Crew und seinen Vater. Norrington will Rache für alles was ihm angetan wurde und Davy ist das pure Böse das letzendlich aber duch unvorsicht zur tragischen Figur wird. Buckett ist wie Jones das pure Böse aber von der menschlichen Seite.
Das Schicksal der freien Welt scheint besiegelt. Die Story endet, wie die meisten Mittelteile der richtigen Trilogien, mit dem wohl aussichtslosestem Szenario das man sich Vorstellen kann. Drei fiese Cliffhanger stellen sicher, das gnügend Gründe da sind sich gleich den dritten Teil ansehen zu wollen. Vergleichbar etwa mit Star Wars : Episode 5 oder Matrix Reloaded bricht der Film sanft an der spannendsten Stelle ab. Wow, genau so hab ich mir das erträumt. Oh Captain... mein Captain.

Schauspieler :

Der Cast ist traumhaft. Depp is die Rolle des verlogenen, dauernd torkelnden und tollpatschigen Piraten, der erst an seinem Ende die Bösartigkeit seiner Taten einsieht, auf den Leib geschrieben. Noch mehr als im ersten Teil hat er die Lacher auf seiner Seite um kurz vor Schluss geleutert zu werden und endlich seinen Mann zu stehen, dem Tod ins Auge zu blicken.
Orlando Bloom in seiner Standartrolle des edlen, furchtlosen. selbstlosen Helden diesmal Perfekt. Ganz ehrlich mir ist Jack den Film über relativ egal gewesen denn erst am Ende kann ich mich mit ihm identifizieren.
Die restlichen Schauspieler Knightley, Davenport, Skarsgard, Hollander, Richard Pryce überzeugen und tragen die Handlung süperb.

Atmosphäre / Action :

Die Atmosphäre ist dicht. Alles scheint wie aus einem Guss. Der Film nimmt sich selbst niemals ernst und erschafft eine wunderschöne Abenteurparallelwelt die es zu erkunden gilt. Schiffe die Tauchen können, dreiläufige Kanonen, Riesenkraken, Fischmenschen, die 24/7 Partystadt Tortuga, Voodoo, Kanibalen, Kanonen und Stahl, alles was ein Piratenfilm haben muss ist drin, und schön wie nie zuvor.
Es gibt vier große Actionsequenzen und viele kleine die sich wohldosiet über den Film verteilen. Da bleibt einem die Luft weg. Beim Fechtkampf auf dem rollenden Wasserrad sind noch nie gesehen Kamerapositionen vorhanden, echt WAHNSINN was da abgeht.
Spezialeffekte und CGIs sind auch erste Sahne und fallen Vordergründig nur bei den Angriffen des Kraken ins Auge. Sonst wird sie ein ungeschultes Auge kaum erkennen obwohl sie allgegenwärtig sind und die makellose Karibik erschaffen, eine geniale Bullet Time Szene am Ende inklusive, vergiss Matrix Matrose, so schön sahs noch nie aus.

Musik / Score :

Was mir an dem Film aber am meisten gefällt ist der übermächtige Score von Hans Zimmer. Eine perfekte Weiterentwicklung des alten Badelt/Zimmer Scores aus dem ersten Teil, der ja in jeder zweiten Nachrichtensendung zu hören ist. Anderst als beim eintönigen DaVinciCode setzt Zimmer hier auf Vielfalt, Orgeln und Bombast. Z.B. als das Schiff auf dem Turner nach seine Flucht mitsegelt vom Kraken zermalmt wird erzeugen die perfekten Kamerafahrten zusammen mit dem Kraken-Orgelcue eine solche Wucht die einen förmlich in den Sessel drückt. Allein diese eine Sequenz rechtfertigt schon die Kinokarte.
Jack und Davy haben auch ihre eigenes Theme bekommen. z.B. immer wenn der Focus auf Davy liegt ist eine wunderschön traurige Spieluhrmusik zu hören. Ein Glück bin ich nicht nah am Wasser gebaut. Eine Gänsehautszene reiht sich so an die Nächste.

Was ist nicht so gut :

Minuspunkte kann ich bei dem Film eigentlich keine an die Wand schlagen. Gut er ist einfach zu kurz, der Sound im Kino war für meinen Geschmak zu leise (ich werde mir die DVD holen und mein Dolby System so laut aufdrehen das der Film richtig zur geltung kommt), Jack entwickelt sich bis kurz vor Schluss in die falsche Richtung (ich will mich nicht mit einem Feigling und Lügner identifizieren), auch das die Story teilweise etwas überkomplex daherkommt mag nicht jedermanns Sache sein ist aber genau MEIN Ding und für so ein Piratenepos genau richtig. Die Logik bleibt ab und zu auf der Strecke. Warum z.B. vergräbt Davy sein Herz an irgendeinem Strand wos jeder Spasst gleich mitnehmen kann? oder Elisabeths Flucht. Aber diese kleinen Löcher sind beim nächsten Turbolacher schon wieder Vergessen.

FAZIT :

Leute ich machs kurz. Wenn ihr den perfekten Film sehen wollt dann geht rein, schnallt euch an und lasst euch in eine Welt der unendlichen Abenteuer entführen. Die Lacher sind superiös getimt, die Action ist unvorstellbar groß und der Kraken gefräßig. Wer schon immer auf die Verfilmung eines Monkey Island Teils gewartet hat : Hier ist sie!
Macht euch am Ende des Films aber auf zwei böse Überraschungen gefasst, und währe das nicht ein Fluch der Karibik Teil, währe ich über das böse Sad End nicht begeistert, doch hier ist ja zum Glück alles möglich. Ich hab schon Karten für die Vorstellung am Freitag und Samstag und ihr solltet es mir gleichtun. Vergesst euren Urlaub denn die Karibik gibts jetzt in Deutschland.

Und ... Versteckt den Rum! 10/10

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