ACHTUNG ! SPOILER !
Vincent Price ist der Moderator und Kommentator dieses „Dokumentarfilms“, der auf dem Buch „Doomsday: The Science of Catastrophe“ von Fred Warshofsky basiert, der hier auch Regie führte.
Zwar gibt sich dieser Mondo-Film im Vergleich mit anderen Werken dieses Genres insgesamt einen durchaus ernsthaften und seriösen Anstrich, doch letztlich spekulierten die Produzenten auch hier auf den latenten Voyeurismus und die Sensationslust eines nicht näher definierten Zielpublikums.
DAYS OF FURY, der mit dem Anfang beginnt, nämlich der „Geburt des Universums“, ist tatsächlich lange nicht so spekulativ ausgefallen, wie ein Großteil der Mondo-Filme, und er wartet zum Teil mit eindrucksvollem Bildmaterial auf. Dieses Material wurde aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen, überwiegend aus TV-Nachrichtenredaktionen und anderen Archiven aus der ganzen Welt. So danken die Produzenten am Ende u.a. der BBC, ABC News, Greenpeace, der Nasa, Television Belgrade sowie diversen lokalen TV-Sendern.
Präsentiert werden in DAYS OF FURY überwiegend Aufnahmen von Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüchen, Wirbelstürmen, Heuschreckenplagen, Erdbeben, Lawinen und Flutkatastrophen. Der Kommentar versucht dabei, diese Katastrophen in einen größeren, übergeordneten Zusammenhang zu bringen und stellt mehrfach die Frage nach der Verantwortung der Menschheit. So konstatiert Vincent Price: „Kurz gesagt: Das Wetter verändert sich.“ Den Grund für diese Veränderung sehen die Produzenten auch im Verhalten der Menschheit, die durch Umweltzerstörungen diese Veränderungen zu verantworten haben. Die ökologische Botschaft des Films wird mehrfach deutlich betont, der Kommentar gibt sich ausgesprochen kritisch gegenüber der „grauenhaften Gier des Menschen.“ Doch anders als heutzutage sah man zur Zeit der Entstehung des Films ein ganz anderes Klima-Problem auf die Menschheit zukommen: „eine neue Eiszeit.“ Dazu Vincent Price: „In den letzten 40 Jahren ist die Durchschnittstemperatur um 1 Grad gesunken.“ (!) Da wären wir heute froh!
Neben diesen Aufnahmen von Naturkatastrophen zeigt der Film aber auch spektakuläre Unfälle bei Autorennen, Attentate, Flugzeugabstürze, Unfälle von Öltankern, Sprengungen von Gebäuden, Rassenunruhen, das Abschlachten von Walen und Robben, die Erschießung eines „Journalisten“ sowie Straßenschlachten in San Franzisco und Tokio (Sanrizuka Struggle). Diese Szenen rücken den Film wieder deutlich in die Nähe anderer Mondo-Filme, sind aber insgesamt noch vertretbar. Zudem gibt es in DAYS OF FURY keine gestellten Szenen.
Vincent Price zieht sich recht gut aus der Affäre und trägt den Kommentar weitgehend nüchtern und sachlich vor. Stellenweise gleitet der Text zwar in eine scheinheilige Sprache ab, gibt sich aber an keiner Stelle übertrieben sensationslüstern. Unterlegt ist der Film mit einer meist dramatischen und nicht immer passenden Musik aus den Archiven.
Die wenig erbauliche Botschaft zum Schluss des Films: „Am Ende werden wir allein sein mit Unkraut, Ratten und Kakerlaken.“
Fred Warshofky schrieb verschiedene Bücher über die „Mysterien“ der Welt und bewegte sich dabei auf einem pseudowissenschaftlichen Terrain, wie es z.B. auch Erich von Däniken bearbeitete. 1974 drehte er den TV-Kurzfilm „In Search of Ancient Mysteries“
Der Produzent des Films DAYS OF FURY, Doro Vlado Hreljanovic, war u.a. auch an der Produktion solcher Filme wie „Gesichter des Todes VI“ und Gesichter des Todes VII“ beteiligt.