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Hinter dem reißerischen Titel verbirgt sich ein harmloser Amateurfilm, der keine Story hat. Ein Typ mit langen Haaren und Lederjacke befummelt Frauen und tut so, als würde er sie vergewaltigen. Dabei ist er vollständig bekleidet und würde der Titel nicht Serial Rapist heißen, würde man sich bei dem ultradilettantisch inszenierten "Akten" fragen, was das eigentlich darstellen soll. So kann man sich zusammenreimen, dass es sich wohl um Vergewaltigungen handelt.

Ein bisschen Gewalt gibts auch, so wird mal ein Nagel im Off in eine Hand geschlagen und eine Frau angezündet.

Die Inszenierung ist nahezu unbeschreiblich talentfrei, sodass der Härtegrad bei Null liegt und man damit nicht mal ein Kleinkind verstören könnte. Die religiösen Verweise beschränken sich nahezu ausschließlich auf den Filmtitel, sodass selbst der frommste Kirchgänger desinteressiert mit den Achseln zuckt und sein "Vater Unser" weiterbetet. Falls überhaupt beabsichtigt, zieht die Provokation nicht.

Dazu spielt ununterbrochen Doom Metal und hier punktet der Film kräftig, vorausgesetzt man kann mit dem Genre etwas anfangen. Die Musik zeichnet sich durch ein sehr langsames Tempo, stark verzerrte sowie tiefer gestimmte Gitarren und ein atmosphärisches, düsteres Klangbild aus.

Das Line-Up ist erstaunlich hochkarätig: Mit Tristitia, Void of Silence, Esoteric, Shape of Despeir und Bloodthorn konnte man ernstzunehmende Bands für den Soundtrack gewinnen.

Und so wirkt das weniger wie ein Film als vielmehr ein 70-minütiges Musikvideo. D. h. man hört sich die Mukke an und bekommt nebenbei ein paar Bilder geliefert. Mit dieser Sichtweise funktioniert das ganze auch so einigermaßen. Immerhin sind die halb nackten Frauen in den sexy Dessous und dem hübschen Make-up eine Augenweide.

Dass das ohnehin langsame Treiben auch noch in Zeitlupe gezeigt wird, ist konsequent und passt zum Tempo der Musik. Leider liefert die Kamera keine ästhetischen Bilder und statt atmosphärisch ausgeleuchteter Orte wie dem Friedhof, einer Kirche mit Altar oder dem Wald, am besten noch mit der Nebelmaschine aufgepimpt, bekommt man nur hässliche Zimmer in einer Privatwohnung, die mit ein paar Kerzen ausgestattet sind.

Die Stimmung der Bilder kann also mit der der Musik nicht mithalten. Besser kann es Bill Zebub halt einfach nicht.

Gute Idee, aber schlechte Umsetzung. Als Film betrachtet ist das eine absolute Null, aber als Musikvideo immerhin gut gemeint. Weil ich die Musik mag und ich mich nach Bill Zebub´s Forgive Me for Raping You (2010) bei Serial Rapist auf 70 Minuten unerträglich-öde Scheiße eingestellt hatte, war ich doch positiv überrascht.

OK, mehr als eine dürftige, zähe Bebilderung zu guter Musik ist es nicht und wenn man die Mukke auch noch scheiße findet, dann bleibt nur ein einziges Debakel.

So oder so hätte ein talentierter Filmemacher aus den gleichen Mitteln viel mehr rausgeholt.

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