Alles beginnt vor einer verschlossenen Toilettentür.
Vor ihr steht ein nervöser Lehrer und eine Schülerin.
Durch den Spalt rinnt langsam Blut hervor... doch wessen Blut?
Die Uhr zeigt 14:37.
Ein Plötzlicher Selbstmord erschüttert die sonst so friedliche Idylle einer Australischen High School.
Das es hinter der Rosroten Fassade alles andere als Rosig aussieht verrät uns dieses Exploitation Drama
welches das Erstlingswerk von Regisseur Murali K. Thalluri ist.
2:37 handelt von 7 Teenagern und ihren nicht so alltäglichen
Problemen die das erwachsen werden mit sich bringt.
und so hat jeder seine ganz persönliche Geschichte zu erzählen:
Marcus: (der Streber)der zu seinem Vater aufsieht und gerne in seine Fußstapfen treten will, bei seinem Vater allerdings keinerlei Anerkennung findet
Melody: (die Kinderliebe) ein herzensguter Mensch der am liebsten allen Lebewesen der Welt helfen will in Frieden zu leben
Luke: (der Macho) der eitle Sportler der kein Lust auf die Schule hat und andere Schüler gerne schikaniert
Sean: (der Kiffer)Ihm ist alles egal, er schleicht sich durchs leben
Sarah: (die Konservative) sie weiß was sie will und würde am liebsten ein ganz normales leben führen später Heiraten und Kinder zeugen
Steven: (der Außenseiter) er Humpelt aufgrund eines längeren Beines und uriniert ungewollt aufgrund einer zweiten Hahnröhre die er nicht unter Kontrolle hat
Kelly: (die Ruhige) sie tritt oft in den Hintergrund und verhält sich zurückhaltend
Das ist allerdings nur die Halbe Wahrheit den Jeder von ihnen verheimlicht ein Ego welches der Regisseur erst langsam zum Vorschein bringt.
Dazu bedient er sich einer Art Intim-Interview welches in ruhigen schwarz-weiß gehalten ist und sich dadurch deutlich von dem hektischen "bunten" Alltag absondert.
So trifft sie allesamt ein härteres Schicksal als sie es anfangs zu geben, der Macho Luke Beispielsweise ist insgeheim Homosexuell veranlagt oder der Streber Marcus hat ein Inzest Verhältnis mit seiner Schwester Melody welches auf den intensiven Leistungsdruck und auf die Vernachlässigung durch die Eltern zurückzuführen ist.
Einzig und allein Steven bildet hier ein gewisse Ausnahme, er verrät gleich zu Anfang schon sein größtes Problem welches ihn zum Außenseiter macht.
Doch genau hier liegt der Knackpunkt, der Regisseur geht in diesen einzelnen Dramen einfach viel zu Radikal und Klischee beladen vor und vermittelt diese persönlichen Schicksale seiner einzelnen Protagonisten so, dass diese gerade nur noch am Rande der Glaubwürdigkeit stehen.
Das liegt zum anderen aber auch daran das ausschließlich die Leute die Geschichte weiterführen, die mit den härtesten Schicksalen gestrafft sind , die ganzen “normalen” Personen werden dadurch zu stark in den Hintergrund gedrängt.
Erst zum Schluss schafft es der Regisseur noch einmal das Blatt zu wenden und konzentriert sich auf die eigentliche Botschaft die ohne Klischees nicht aber ohne Drama auskommt.
Mag die Handlung im ersten Moment belanglos wirken so ist es doch genau dies worauf sich der Film stützt, erst durch sie werden Geheimnisse gelüftet oder Personen eingeführt.
So werden zum Beispiel Schlüsselszenen immer aus mehren Perpektiven gezeigt, was nach mehrmaligen anschauen der gleichen Szene aus Sicht eines anderen vom Schicksal geplagten Teenies einen "aha" Effekt hervorruft, deren Probleme entschlüsselt und Unklarheiten erläutert.