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In einem New Yorker Wolkenkratzer, dem Millenium-Building, passieren unerklärliche Unfälle, als die Fahrstühle Fehlfunktionen zeigen. Die Technikerfirma kann keinen Defekt feststellen, während die Regenbogenpresse gleich mit wilden Spekulationen über die mysteriösen Tode aufwartet. Der Leiter des Gebäudes und der Boss der Wartungsfirma versuchen schleunigst ihren Ruf zu wahren und mögliche Ursachen zu vertuschen. Erst als eine ganze Gruppe von Leuten in einem unkontrolliert in die Höhe schnellenden Fahrstuhl ums Leben kommt, greift die Polizei ein. Ganze 17 Jahre nach seiner eigenen Vorlage drehte Dick Maas das Remake seines Thrillers, dieses Mal als niederländisch-amerikanische Coproduktion. So richtig zündend ist das nicht, wenn dem Zuschauer zunächst alle möglichen (und vor allem unmöglichen) Lösungsvorschläge angezeigt werden, um dann letztendlich in dumpfer, vorhersehbarer Weise das Finale mit viel Brimborium herbeizuführen. Ob man denn nun mehr über die Reporterin lacht, die "Radioaktivität aus einem geheimen Atomkraftwerk" in Betracht zieht, oder in schallendes Gelächter verfällt angesichts des männlichen Gegenparts und Technikers Mark, welcher es natürlich im Alleingang gegen all das mysteriöse Übel aufnimmt, über allem schwebt noch der letzte Hauch von Millenieumparanoia. Schön was ein Ex-Marine so alles draufhat, besonders, wenn der unter Höhenangst leidende sich kunstvoll im 400m tiefen Fahrstuhlschächten rumhangelt und dabei noch einhändig die Panzerfaust abfeuert. Ähnlich wie einst Roland Emmerich und diverse andere, eigentlich begabte, Regisseure es in ihrer Hollywoodanbiederung vormachten, wird das Hirn in dieser Schmonzette ausgeklammert. Verzeihlich wäre das noch, wenn der Action- und/oder Thrillgehalt stimmen würde, doch da bewegt sich "Down" ganz klar im Mittelfeld. So bleibt für den zwischendrin etwas öde unterhaltenen Betrachter genug Zeit, sich über die albernen Dialoge zu amüsieren oder eine Strichliste der hanebüchensten Logikfehler anzufertigen (dazu einen großen Zettel bereithalten). Worauf es am Ende hinausläuft, kündigt bereits weit vorher "Love in an elevator" von Aerosmith an, wer überraschende Thriller mag, ist mit diesem Standardfilmchen nicht gut bedient. Schauspieler und Kamera sind solide, die SFX ebenso, ohne sich ein Bein auszureißen. Fahrstuhlschächte bieten sich ja förmlich für interessante Optiken an, wer nur bitte schön baut Aufzüge, bei denen der Boden in vier Teilen aufklappbar ist? Wahrscheinlich war es der verrückte Wissenschaftler, natürlich ein böser Deutscher. Wer die wenigen Mysteryelemente nicht braucht ist mit Bruce Willis und seinem Fahrstuhl in "Die Hard" um Klassen besser bedient.

Fazit: Ganz, ganz leichte Kost. Die mittelmäßige Spannung wird zunehmends von der einfältigen Inszenierung überschattet. 3/10 Punkten

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