Das „Millennium Building“ in New York hat nicht nur 102 Stockwerke sondern auch mehr als 70 verschiedene Lifte und ein düstere Geheimnis: Mit den Fahrstühlen scheint etwas nicht zu stimmen. Sie bleiben aus ungeklärten Gründen stehen oder fahren weiter, Türen öffnen sich nicht oder die Klimaanlage spinnt. Was zunächst für Panik sorgt, wird schon bald tödlicher Ernst. Mark, ein Ex-Marine der jetzt als Techniker arbeitet und die Journalistin Jennifer wollen dem Geheimnis auf den Grund gehen.
Es fiel mir vor kurzem erst bei Ole Bornedals Nachtwache auf, daß wenn ausländische Regisseure ihr eigenes Werk für den US Markt neu verfilmen, kommt selten was eigenständiges oder wirklich besseres bei raus. Dasselbe Fazit kann man auch bei Maas sein Fahrstuhlabenteuer von 1983 behaupten, für das man 2001 deutlich mehr Kohle raushaute, aber ansonsten meist brav dieselben Szenen nochmal drehte.
Mal wieder entwickeln die Expresslifte in einem Hochhaus ein Eigenleben (bedingt durch deutsche Ingenieurskunst an lebendigen Chips, die ausgerechnet hier zu Testzwecken installiert wurden). Das wirkt bei schwangeren Frauen, die durch brutkastenmäßige Bestrahlung zur Frühgeburt animiert werden ja noch ganz putzig, hört aber damit spätestens auf, als der grünhaarige Blinde nebst Hund gekillt wird. Spätestens ab dem Einsaugen eines Skaters mit anschließendem Auswurf übers Dach, darf man sich aber doch Fragen zur physischen Logik hinter dem Spuk stellen.
Gut aber das ein fähiges Wartungspersonal gibt, das zusammen mit einer mal wieder nervig überdrehten Reporterin (ein Rollenklischee, das ich mittlerweile echt hasse), die sich nicht nur dem skrupellosen Wissenschaftler und unwilliger Beförderungselektronik, sondern auch dem Großeinsatz einer Spezialeinheit in den Weg stellen müssen. Bis es allerdings richtig los geht nimmt sich Maas aber doch recht viel Zeit für einen eher bedächtigen Spannungsaufbau mit doch ein paar verteilten Längen.
Über den Sinn eines solchen Remakes kann man jetzt natürlich wieder trefflich streiten, aber wirklich gebraucht hat es diese Neuauflage eher nicht. Schade auch, das tolle Darsteller wie Ron Perlman oder Michael Ironside in eher kleineren Rollen verschlissen werden. Hier wirkt einfach einiges nicht wirklich rund, von der Logik ganz zu schweigen und ist eigentlich nur interessant, wenn man das niederländische Original nicht kennt. Sonst kann man eigentlich getrost dort einsteigen.
6/10