Frank (Vincent Gallo) und Helen (Jennifer Tilly) wünschen sich sehnlichst ein Kind, können aber selbst keines bekommen. Daher kidnappen sie die schwangere Anne (Darryl Hannah), um sie nach einigen Monaten Gefangenschaft ihres Neugeborenen zu entledigen. So weit, so fies die Grundstory, die sich größtenteils auf der abgelegenen Farm des krankhaften Paares abspielt. Die gekidnappte Helen versucht verzweifelt mit verschiedenen Taktiken, ihrem Gefängnis zu entgehen, wohl wissend, das jeder Fehlschlag mit Bestrafung und Restriktionen geahndet wird. Die Kidnapper hingegen sind in ihrer durchgeknallten Art unberechenbar und teilen mit Zuckerbrot und Peitsche aus. Nur selten wird in Rückblicken oder der Sicht ihres Mannes, der nicht an den Tod von Helen glaubt, der Horizont für den Zuschauer erweitert. Meist jedoch erleben wir das beklemmende Schicksal innerhalb eines kleinen Hauses, bzw. des Kellers, in dem das Opfer angekettet ist und notfalls zwangsgemästet wird. Beeindruckend ist an "Hide And Seek" in erster Linie, mit wie wenig Effekten jeder Art Sidney J. Furie auskommt, die Dramatik entwickelt sich aus den exzellenten Schauspielern, die zumeist als ungleiches Trio mit gemeinsamen Kinderwunsch für ein spannendes und eindrucksvolles Theaterstück sorgen. So sind dann auch die einzigen Schwachstellen außerhalb der Psychofarm zu finden, also das Leben von Helens Mann, ein paar wenige Längen in der Erzählweise oder der unnötig banale Schluss.
Fazit: Wer "Misery" mag, sollte auch hier reinschauen. "Hide And Seek" kommt auch schön fies daher und hat blendende Schauspieler. 7/10 Punkten