Honor
(Ascot Elite)
The return of the Prügelfilm. Waren es in den 80er und 90er Jahren Filme wie Bloodsport und Kickboxer (beide ebenfalls von Regisseur David Worth), war es in letzter Zeit recht still um den ehemaligen Mentor von Fightern wie Jean Claude van Damme geworden. Auch Darsteller Roddy Piper hatte seit Back In Action oder Carpenters Sie Leben wenig nennenswertes gedreht. Ebenso erging es Darstellerin Joanna Pacula, welche ihre größten Erfolge vor etwa zwanzig Jahren hatte, als sie neben der Hauptrolle in dem Klassiker Gorky Park auch noch eine Liaison mit Roman Polanski hatte.
Mit Honor versuchen alle nun, einem in den letzten Jahren todgerittenen Genre neues Lebenselixier zu verpassen, und ich muss sagen, dass dies erstaunlicherweise sogar gelungen ist. Da der Film vornehmlich ein Gangsterfilm sein möchte, und versucht, die Zeit zwischen den (gut choreographierten und sehr harten) Fights mit einer Story zu füllen, braucht es einer Reihe von Darstellern, die neben den Kämpfen wenigsten ein bis zwei Mimiken für ihre Charakterisierung nutzen können. Da sind Schauspieler wie etwa Russel Wong, der sein Können schon in Filmen wie Romeo Must Die unter Beweis stellen konnte, oder Jason Barry (Beyond Re-Animator) bestens geeignet. Beide spielen zwei gute Freunde, die das harte Leben in den Straßen L.A.s auseinandergebracht hat. Der eine wählte die kriminelle Laufbahn, der Andere wählte seinen Weg als Elitesoldat. Als beide aufeinandertreffen, und Elitesoldat Gabriel noch seinen Stiefvater LT (Roddy Piper als sich im Ruhestand befindlicher Ex-Polizist und jetziger Barbesitzer) mit hineinzieht, ist der gewalttätige Konflikt vorprogrammiert.
Honor erfindet das Rad nicht neu, aber er schafft es, gute, ungekünstelte und ehrliche Kämpfe neben eine relativ spannende und flüssig erzählte Geschichte zu stellen. Alle beteiligten Darsteller sind hochmotiviert, versuchen ihren Charakteren Leben einzuhauchen, und Regisseur David Worth weiß, dass er ihnen da unter die Arme greifen kann, in dem er ihnen nicht zu viele Dialoge gibt. So ist der Film eine runde, unterhaltsame Sache, die mit knapp achtzig Minuten auch zeitlich sehr kurzweilig ist.
Die Veröffentlichung aus dem Hause Ascot Elite bietet die gewohnt gute Umsetzung. Das Bild bietet saubere Kontraste und satte Farben, der Sound ist räumlich sehr ausfeilt, so dass die Fights realistisch rüberkommen. Neben selbstlaufenden Trailern zum DVD-Start und einer Trailershow liegen als Bonusmaterial noch eine Texttafel mit der Biografie des Regisseurs David Worth und verschiedene Biografien zu den Darstellern vor. Dazu kommen noch Fighter-Profile und der Originaltrailer. Nahezu alle Texttafeln werden noch durch Interviews unterstützt, die in der jeweiligen Texttafel anzuklicken sind. Hier werden einem durch die einzelnen Akteure persönliche Einblicke in die Produktion gegeben.
Die Verpackung der ungeschnittenen DVD wirbt mit „Ultimate Fighting“... dies kann ich bestätigen, muss aber noch ergänzen, dass man versucht hat, dem Ganzen eine Story zu spendieren, die den Film nicht zu einem stupiden Prügelmurks verkommen lässt. So bewegt er sich zwar nicht unbedingt auf dem Niveau eines Exit Wounds oder Romeo Must Die, ist aber nicht weit davon entfernt. Freunde dieses Genres können also bedenkenlos zugreifen, Zuschauer, die einfach nur gestählte kämpfende Körper sehen wollen, und dabei einen gelungenen Hip Hop Soundtrack genießen möchten, sollten sich Honor ebenfalls nicht entgehen lassen.
CFS