4
Jetzt habe ich endlich diesen Filmklassiker auch mal gesehen und ich verstehe den Hype um diesen Film gar nicht. Sicherlich mag "Django" zur damaligen Zeit ein Novum gewesen sein, der auch ein paar Akzente gesetzt haben mag. Auch die Brutalität des Films war Mitte der 60er bestimmt ebenfalls sehr ungewöhnlich und ein Fall für den Index. Doch nüchtern aus heutiger Sicht betrachtet, hat der Film nicht sehr viel zu bieten: Franco Nero kann man nun wirklich nicht als begnadeten Schauspieler bezeichnen, auch die anderen Darsteller (vor allem Fajardo als Bösewicht) sind nicht mit Talent gesegnet. Die Dialoge sind grottig, besonders spannend ist der Film auch nicht. Richtig lächerlich wirken die roten Kapuzenmänner und das Finale auf dem Friedhof ist ein Witz. Da gibt es aber wirklich bessere Italowestern.
9
kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 19.07.2010 Wuchtiger Western, der für sein Genre so in etwa das ist, was "Jarhead" für den Kriegsfilm ist. Ein Mann räumt in einer bereits leergeräumten Welt auf, die außer ein paar Geisterstädten und matschigen Durchfahrten nichts mehr bietet. Dreckig, nihilistisch, blutig, dazu noch mit allem, was kultbildend ist. Dass Django da ein Maschinengewehr aus seinem Sarg zieht, ist fast schon als progressiv zu bezeichnen. Robert Rodriguez wird sich hier sehr viel abgeschaut haben. *weitere Informationen: siehe Profil
10
Unter den Italo-Western gehört dieser Streifen aus dem Jahre 1966 zu den "Top 10". Die Atmoshäre kommt realistischer rüber als bei den mannigfaltigen US-Vorbildern. Die Storyline ist in der Inszenierung "dreckig und knallhart" (das 18er-Rating ist auch heute noch korrekt!). Nero spielt Django nicht ... er IST es in diesem Film. Der Soundtrack ist - wie in den 60erJahren üblich - genial und mitreißend (wenn auch NICHT von Morricone). Fazit: Es gibt auch schlechte DJANGO-Adaptionen - doch dieses Original hat seinen Platz im Italo-Olymp für immer gesichert.
8
"Django" ist ein absoluter Meilenstein der Filmeschichte. Der bist dato härteste Western überhaupt hat bis heute nichts von seiner Klasse eingebüßt. Franco Nero ist die ideale Besetzung und erinnert meiner Meinung nach sehr an Terence Hill. Die ungeschnittene Fassung von Kinowelt ist sehr zu empfehlen obwohl das Bild und besonders der Ton von keiner guten Qualität sind. Der Film gehört meiner Meinung nach zusammen mit der "Dollar-Trilogie" zu den besten Genre-Vertretern überhaupt.
9
Corbuccis "Django" zählt zweifelsfrei zu den härtesten und besten Italowestern überhaupt und verdeutlicht wie kaum ein anderer den entscheidenden Unterschied zum US-Western à la John Wayne: Hier gibt es keine strahlenden Helden, selbst der titelgebende Protagonist ist eine erbärmliche Existenz, nur getrieben von der Gier nach Gold. Die nihilistische Grundstimmung zieht sich durch den gesamten Film bis zum furiosen Finale, in dem der arg gehandicapte Django ein letztes Mal die Waffe sprechen lässt. Fazit: Ein Meilenstein.