In seinem 2 Filme Contract mit der „Motion Picture Corporation Of America“ setzt auch Van Damme (besser spät als nie dachte er sich wohl) auf die Hip Hop Karte und präsentiert nun auch einen Actionthriller der in diesem Milieu spielt. Leider schien sich keiner der beteiligten besonders gut mit diesem Thema auszukennen, so dass diese Szenen eher belustigend wirken. Vielleicht hätte man mehr Vivica A. Fox fragen sollen, da sie immerhin mal mit 50 Cent zusammen war…
So zeigt uns Sheldon Lettich in seiner vierten Zusammenarbeit mit Van Damme in „epischer“ Länge von 110 Minuten (mich hat es gewundert das der Film nicht sogar einen Cliffhanger hatte und der Start einer epischen Trilogie war…) wie ein ehemaliger Soldat, mit den Problemen die Soldaten im B-Film immer mit sich rumtragen, von einem Freund als Bodyguard angeheuert um den ehemaligen Boxchampion Wayne Barclay (Raz Adoti „Doom“, Second In Command“)zu beschützen. Barclays Schwester (Vivica A. Fox nach „Blast!“ auch zum zweiten male für MPCA vor der Kamera) glaubt nämlich das es Probleme geben könnte, da Rap Mogul Terry Singletery (Viv Leacock „Like Mike 2“, „Ferddy Vs. Jason“) wegen guter Führung aus dem Knast kommt (hat man da etwas Suge Knight als Vorbild genommen?). Dort hinein ist er nämlich wegen Barclay gekommen und so ist bei einem bösen Rapper natürlich Rache angesagt.
Ab hier wird dann alles aufgefahren was man so an Klischees kennt. Van Dammes Väterlicher Freund stirbt gleich beim ersten Anschlag und so wird es natürlich auch für ihn eine Privatangelegenheit, Barclays Schwester mag ihn anfangs nicht und möchte ihn schnell wieder loswerden, verliebt sich aber flugs in den Ex-Soldaten (warum auch immer…), Van Damme bekommt Probleme mit der Polizei und später mit dem eigenem Chef, die bösen Gangsta stellen sich zu dämlich an und gucken aber immer böse aus der Wäsche, Van Damme muss eine Schutztruppe aufstellen aus unerfahrenen Kids (mit richtig gutem Training...) und so weiter…
Auf Logik wird teilweise gleich ganz verzichtet(wer engagiert als erfolgreicher Geschäftsmann solche Anfänger? Vor allem nach dem ersten Anschlag?), angefangene Handlungsstränge verlaufen irgendwann im Sand (anfangs kommt Van Damme in der Disco nicht klar, weil es überall knallt, aber später ist davon keine Rede mehr, er spricht dauernd darüber das seine Leute zur Unterstützung noch nicht da sind, aber kommen tut bis zum Ende niemand) und der Actionanteil ist Schrecklicherweise sehr gering. Und dann auch noch teilweise arg einfallslos inszeniert. Das fällt vor allem bei der Schießerei vor dem Club und im Finale auf. Da steht ein erfahrener Soldat einfach ohne Deckung und wartet drauf dass er erschossen wird. Hier fragt man sich wirklich wie viel Arbeit Regisseur Lettich bei „Double Impact“ wirklich geleistet hat. Aber da hatte der Mann ja auch mit Vic Armstrong einen der der besten Stunt Koordinaten an seiner Seite. Hier stehen die Kontrahenten einfach rechts und links und Ballern (die Rapper natürlich mit schräg gehaltenen Waffen). Filme wie „The Last Warrior“ oder „The Order“ zeigten halt tatsächlich das Lettich eher beim Drehbuchschreiben beleiben sollte. Wobei leider auch hier versagt wurde. Nur zwischenzeitlich blitzt mal eine vernünftige Szene auf, umgesetzt in Zeitlupe, oder es lässt sich mal ein guter Stunt blicken. Nur ist das viel zu wenig. Warum Van Damme auch diesmal nicht wirklich viel mit Hand und Fuß kämpft versteht wohl auch niemand. Klar, ist er nicht mehr der jüngste, aber eigentlich wirkt er recht fit um so mal das Bein zu strecken. Aber die wenigen Momente hier sind viel zu kurz und auch einfach nicht gut genug. Nur beim Zweikampf mit Barclay fühlt man sich etwas wohl, aber diese Augenblicke sind selten.
Zumindest Darstellerisch ist das gezeigte als solide einzureihen. Van Damme guckt zwar die ganze Zeit verkniffen, aber er geht in Ordnung(aber weit weg von seiner „Wake Of Death“ Leistung).Seine Kollegen präsentieren sich nicht ganz so blass wie man es erwarten konnte; auch wenn das schwache Drehbuch (vor allem bei dieser Länge) sie teilweise in der Luft hängen lässt. Zwei Leute gehen aber gar nicht klar. Eigentlich sollte DMX ja die Rolle des Rap Moguls bekommen, doch er hatte Glück ins Gefängnis zu gehen. Auch wenn er kein Topdarsteller ist, hat er sich doch bisher vor der Kamera sehr wacker geschlagen und man sieht auch noch dass die Rolle für ihn war. Stattdessen wurde Ersatz gefunden in dem Pfannkuchengesicht Leacock der aber auch gar nicht gefährlich wirkt. Noch lächerlicher gibt sich aber seine Nummer 1 (wird er eigentlich Nummer 2 genannt?Ach ne, das war ein anderer Film) Ron Selmour („The Chronicles Of Riddick“) der sich mit peinlichen Hut und unheimlich bösen Blicken zur Lachfigur macht. Genauso schwach ist der billige Soundtrack (für gute Hip Hop Künstler gab es anscheinend kein Geld) und der träge, unscheinbare Score.
Fazit:
Im Interview hatte Sheldon Lettich Kinoqualität versprochen und ist davon genauso weit entfernt wie Van Damme von einem Kinocomeback. Auch wenn der Film solide Inszeniert wurde und nicht so holprig wirkt wie „Second In Command“ oder Seagals „Mercenary For Justice“, fehlt dem Streifen einfach die Action. Wer sollte für so eine Produktion ins Kino gehen? Warum nicht einfach einen straighten Actionfilm machen? Es gibt so viele Fragen die nicht beantwortet werden können. Ebenso warum der Film „The Hard Corps“ heißt. Die Truppe ist ein großer Witz und so auch die in die Länge gezogene Story. Was hätte man aus dem Thema Bodyguardspezialtrupp rausholen können, NEIN müssen! Man, der Film soll fast 15 Millionen $ gekostet haben! Aber irgendwie sind B-Filme in denen auch deutsches Geld fließt einfach als schwach vorprogrammiert. So bleibt ein weiterer durchschnittlicher Van Damme, der wenig Hoffnung auf Besserung macht. Für mich irgendwie unverständlich…