Der Boxchampion Barkley nutzt seine Berühmtheit und Teile seiner Preisgelder für wohltätige Zwecke. Als ein alter Konkurrent von ihm frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, fürchtet Barkley um seine Sicherheit und die seiner Freunde. Sein Sicherheitsbeauftragter heuert daraufhin zwei Veteranen an, um Barkley zu beschützen. Die Schutztruppe der Hard Corps ist somit geboren.
Mit Hard Corps versucht JCVD mit seinem Leib und Magen Regisseur Sheldon Lettich wieder endgültig auf die Erfolgsspur zu kommen. Zu diesem Zweck opfert er aber seine größten Stärken, denn seine bewiesenermaßen vorhandenen Martial Arts Fähigkeiten müssen größtenteils außen vor bleiben selbst sein Markenzeichen der berühmte Spagat kommt hier nicht zum Einsatz.
Stattdessen bietet der Film eine reichlich aufgeblasene Story die über knapp zwei Stunden ausgewalzt wird und mit Nebenplots der eher uninteressanten Sorte aufgefüllt wird. Auf die Liebesgeschichte, die ohnehin arg konstruiert wirkt, hätte man aus dramaturgischen Gesichtspunkten mühelos verzichten können ohne die Aussage einzuschränken.
JCVD bekommt eigentlich ja eine seiner Paraderollen zur Verfügung gestellt. Als ehemaliger Elitesoldat muß er die Bodyguard Funktion für einen Ex-Box-Champion übernehmen. Allerdings treffen da zwei Dickköpfe aufeinander, die logischerweise im Laufe der Geschichte zu best Buddies werden, was ebenso vorhersehbar ist, wie die Liebelei die mit Antipathie beginnt, aber jeder Zuschauer 10 Meilen gegen den Wind riecht, das die beiden am Ende in der Kiste landen.
Überhaupt spielt sich alles relativ belanglos vor sich hin, es gibt kleinere Seitenhiebe auf das amerikanische Justizsystem, leichte Anklänge von Emanzipation und natürlich ein Haufen ahnungslose Street Kids die in nullkommanix von Hobbyboxern zu Profi Leibwächtern ausgebildet werden. Ebenso klischeehaft ist das natürlich erst der väterliche Freund in einem Feuergefecht das Leben lassen muß, um die Protagonisten auf Spur zu bringen. Natürlich darf auch eine posttraumatische Vergangenheit aufgrund früherer Kriegserlebnisse des Helden nicht fehlen, manchmal ist Hard Corps einfach zu sentimental um wirklich ein Hard Movie zu sein.
Denn was Action angeht gibt sich der Film auch relativ zurückhaltend. Es gibt zwar hier und da ansehnliche Zweikämpfe und auch heftige Schießereien, diese sind jedoch eher ein Beiwerk, als ein integraler Teil der Geschichte, nur im Finale wirds dann wieder ziemlich bleihaltig. Die Darsteller leisten dabei einen guten Job, selbst JCVD fällt bei seinen emotionellen Szenen nicht hinten runter. Auch technisch läuft alles solide ab.
Dennoch ist Hard Corps bestenfalls besseres Mittelmaß irgendwo zwischen ambitioniertem Drama und angedeuteter Action, bleibt aber zwischen den Stühlen hängen und fällt auf den Hintern. Kann man sich mal antun, muß man aber nicht.
5/10