WISHMASTER 3 ist eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite stellt der Streifen rein visuell zumindest seinen direkten Vorgänger deutlich in den Schatten, auf der anderen Seite wird der Fan hier mit einem übel zusammengeschusterten Skript konfrontiert, welches das Sehvergnügen doch erheblich schmälert. Generell wollte die Produktionsfirma ARTISAN mit WM3 wohl die SCREAM-Kundschaft bedienen, so stehen nämlich Teenies im Mittelpunkt des Geschehens, und Schauplatz der Geschichte ist eine mit ausschließlich schönen jungen Menschen bevölkerte Uni. In diesem Terrain darf sich unser Dschinn diesmal austoben, nachdem er mal wieder auf die übliche Art und Weise von einer dummen Blondine erweckt wurde (Scheiß Putzfimmel!!!). Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen in den ersten beiden Teilen rafft unsere Heldin hier schon unglaublich schnell, was sie angerichtet hat, vom Film keineswegs glaubhaft rübergebracht. Der Dschinn, diesmal nicht Andrew Divoff, sondern anscheinend sein dicker Kumpel, der ein bißchen was von einem orientalischen Sklavenhändler hat, darf nun auch nicht nur Wünsche erfüllen (dazu muß erwähnt werden, daß sowohl Wünsche als auch deren Erfüllung mittlerweile schon ganz schön weit hergeholt scheinen), sondern auch handfest zulangen, außerdem ist er auch noch verwundbar. Das diabolische Wesen, welches Divoffs Dschinn in den ersten beiden WM´s ausmachte, ist hier nicht mal ansatzweise vorhanden, statt dessen führt der Dschinn, im Körper des Geschichtsprofessers steckend, langweilige, dumme und vor allem hilflose Gespräche mit der ganzen Teenie-Bagage. So demontiert man einen kultigen Charakter.
Auch nicht sehr zuträglich für die Atmosphäre ist der Soundtrack. Bevorzugten die Vorgänger mystische bis bombastische Weisen, so bietet der drtitte Teil eine Mischung aus solider Spannungsmusik und absolulut unpassenden Techno- und Drum´n Bass-Attacken.
Deutlich verbessert im Vergleich zum zweiten Teil haben sich die CG-FX (man denke an die grauenhaften bunten Seelen), diese sind solide gemacht und erfüllen ihren Zweck vollkommen. Auch an den Make-up-FX gibt es kaum was zu meckern, SOTA FX, die für diesen Part schon im zweiten Teil verantwortlich waren, leisteten ganze Arbeit. Überraschend ist übrigens die 16´er Freigabe des Streifens, dessen Effekte eigentlich ähnlich blutig sind wie in den Vorgängern. Immerhin muß sich der Gorehound deswegen keine Sorgen machen, auch wenn das große Schlußmassaker diesmal fehlt. Zum schon erwähnten positiven visuellen Eindruck trägt auch die gelungene Setwahl und eine sehr schöne Kameraführung bei, gerade in diesem Punkt wirkte der zweite Teil doch recht provinziell und TV-mäßig.
Zusammenfassend muß man leider feststellen, daß die negativen Aspekte beim dritten WISHMASTER (allen voran der inhaltliche Crap) die positiven ziemlich überflügeln, so daß nur Leuten, für die Gore und edle Optik daß wichtigste in einem Horrorfilm sind, und die dafür auch ein selten dämliches Drehbuch in Kauf nehmen, bei dem ein aus einer Kichenfensterscheibe gezauberter Erzengel Michael wisecrackend den Kampf gegen den Dschinn aufnimmt, wirklich zufrieden sein dürften.