Nach etwa einer halben Stunde musste ich mich wiederholt fragen, ob ich denn tatsächlich gerade den gleichen Film sehe, der von nicht wenigen Rezensenten auf dieser Seite so viele sehr gute Bewertungen eingefahren hat. In der Tat machen die ersten zwei Minuten des schaurigen Vorspanns Lust auf "The Hole", dann folgt allerdings erst einmal eine gute halbe Stunde ungepflegte Langeweile mit nervigen, kreischenden, herumhopsenden Yuppie-Teenagern, die sich zudem so penetrant dämlich verhalten, dass ich als Zuschauer schon bald jegliches Mitleid in Bezug auf das zu antizipierende Schicksal der Pubertierenden verlieren musste.
Sonderlich originell ist die Story auch nicht und dazu auch noch gnadenlos konstruiert. Bis hin zur dann doch vorhersehbaren Auflösung wird die eigentliche Geschichte in mehreren episodenhaften Rückblenden erzählt. Da dem Zuschauer keinerlei Hinweise oder Möglichkeiten gegeben werden, die Bestandteile der unterschiedlichen Versionen durch genaues Beobachten und Analysieren in Wahrheit und Lüge zu trennen, muss man sich rasch damit abfinden, dass sich für den Zuschauer die ursprünglichen Ereignisse nicht rekonstruieren lassen.
Mit anderen Worten: da ohnehin alles gelogen sein kann, bleibt einem nur übrig, das Ende des Films abzuwarten. Dann aber drängt sich einem noch vor der finalen Offenbarung die Rolle der einzigen Überlebenden doch sehr offensichtlich in den Sinn. Daher habe ich den Film zu fast keinem Zeitpunkt als spannend empfunden. Man wird zwar durch die unterschiedlichen Aussagen interessiert bei der Stange gehalten, weil man auf den großen plot-twist am Ende hofft, von echtem thrill oder gut aufgebauter Spannung ist "The Hole" jedoch weit, weit entfernt.
Den Soundtrack empfand ich in diesem Zusammenhang ebenfalls als nervig. Dies mag subjektiv sein, da ich diesem ganzen, oft auf bloße Schauwerte reduzierten Teeniezirkus ohnehin nicht viel abgewinnen kann. Für meine Leinwandhelden galt schon seit jeher: lieber cool sein, als cool zu scheinen.
Fazit: keine verlorene Zeit, allerdings ragt "The Hole" nur minimal aus dem Durchschnitt heraus. Das verdankt der Film den teilweise guten Leistungen des Ensembles, allen voran Thora Birch, die in einer handvoll Szenen wirklich gänsehauterregend diabolisch rüberkommt. 5.5 / 10 Punkten.