Review

Jippi, wieder einmal eine Fortsetzung auf die keine alte Sau gewartet hat – heute: „Butterfly Effect 2“.
Die Story:
Twen Nick leidet unter Kopfschmerzen. Neuerdings werden die Migräneattacken aber so heftig, dass er, wenn er sich mittels eines Fotos auf einen bestimmten Moment konzentriert, in der Zeit zurückreisen und die Geschichte neu schreiben kann.
Prompt erweckt er seine verunglückte Freundin wieder zum Leben und motzt seine Laufburschenstellung in der Firma zu der des Vizechefs auf.
Doch wie versuchte bereits der gute, alte Abe Simpson, Sohnemann Homer einst einzubläuen:
"Sohn, wenn du jemals rückwärts durch die Zeit reist darfst du nichts anfassen. Denn selbst die kleinste Veränderung kann die Zukunft beeinflussen, wie du es dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kannst!"
Und so kommt’s, dass Nicks Hinbiegereien stets mit einem Wermutstropfen enden…

„Butterfly Effect 2“ kommt wirklich so was von gar nicht an das meiner Meinung nach großartige Original heran, was aber zweifelsfrei n i c h t daran liegt, dass es sich bei Teil 2 nur um ein B-Movie handelt, oder daran, dass hier kein Schönling namens Arschton Kutcher durchs Bild tänzelt.
Nein, auch wenn Teil 2 mit einem kleineren Portmonee ausgerüstet war, spielt er doch ganz klar in der obersten Liga der „Direct to DVD“-Zöglingen. Technisch oder rein formell gibt’s hier nur wenig zu mäkeln…
Die Umsetzung der an sich sehr interessanten Idee, mittels Migräne in die Vergangenheit zu reisen, ist hier allerdings so was von in die Hose gegangen, dass man allen Beteiligten nur strapazierfähige Gummischlüpfer wünschen kann.
Ohne Teil 1 gesehen zu haben, checkt man hier nämlich erstmal hübsch wenig, und wie, warum, wieso unser Protagonist seine Zeitsprünge vollführt, bleibt auch gänzlich rätselhaft.
In Teil 1 hatte „Kutcher McFly“ doch als Kind immer diese seltsamen Blackouts, zu denen er dann im erwachsenen Alter zurückreisen konnte.
Keine Spur davon im zweiten: Hauptcharakter Nick muss lediglich angestrengt auf ein Foto starren, schon beginnt seine Umgebung wie im „Fight Club“-Monolog über den singenden, tanzenden Abschaum der Welt zu beben und er entschwindet.
Die Motive unseres nebenbei bemerkt gänzlich unsympathischen Schönlings sind ferner auch nicht sonderlich propper, zumal es ihm gegen Ende nur noch um einen möglichst steilen Aufstieg auf der Karriereleiter geht.

Fazit daher:
Lauer Aufguss einer mitunter sehr guten Idee. Zwar nicht wirklich schlecht gemacht, aber arg langweilig.
In Gesellschaft zwar noch einigermaßen erträglich, insofern man sich über die vielen Unzulänglichkeiten amüsieren kann, unterm Strich aber eindeutig ein Sequel das im Regal bestens neben den zweiten Teilen von „Rasenmähermann“ und „Blair Witch Project“ Platz finden würde, sollte einem die Schusseligkeit zuteil sein, sich diesen Schuss in den Ofen zuzulegen.
Aber vielleicht sollte man an den Regisseur von "Mortal Kombat 2" nicht so hohe Ansprüche stellen...
Ergo: Kein Zauber, kein Arschton… kein Nix! Ich rate ab.

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