Mitten in der Wüste von New Mexico liegen zwei Geldkoffer und die Leiche eines Mannes. Sheriff Ray Dolezal will den Fall auf eigene Faust lösen und nimmt die Identität des Toten an. Dabei verstrickt er sich in eine Geschichte, die eine Nummer größer ist, als er erwartet hat. Ray gerät zwischen die Fronten konkurrierender Abteilungen des FBI und wird gezwungen, mit dem schrägen Waffenschieber Lennox und dessen undurchschaubarer Partnerin Lane zusammenzuarbeiten. Zu spät erkennt Ray, daß er nur ein Köder ist und sein FBI-Kontaktmann der Drahtzieher der Aktionen ist. In den Dünen der White Sands versucht Ray, seine Feinde gegeneinander auszuspielen und mit dem Leben davonzukommen.
Mit White Sands liefert Roger Donaldson einen im wahrsten Sinne des Wortes wüsten Thriller ab. Es fängt dabei sogar sehr vielversprechend an. Die Leiche mit der halben Million mitten im Nirgendwo in New Mexico, die Suche nach deren Identität und Todesursache (mit leckerer Magenextraktion) und auch die Eigeninitiative des Deputy Sheriffs Dolezal in ein vielfach verwinkeltes Waffengeschäft lassen einen packenden Kriminalfall erwarten, zumal er Undercover arbeiten muß und jederzeit befürchtet, das seine wahre Identität heraus kommt.
Allerdings verflacht das Geschehen speziell im Mittelteil dann doch wieder etwas. Natürlich muß eine Love Story eingefiedelt werden mit der undurchsichtigen Partnerin, obwohl Ray ja verheiratet ist, und auch die hohe Fluktuation an beteiligten Parteien verwirrt im Laufe der Zeit eher. Man kennt das ja, jeder kocht sein eigenes Süppchen und natürlich ist auch niemand derjenige der er vorgibt zu sein. Da werden aus Gangstern CIA Agenten und umgekehrt aus FBI Agenten korrupte Bullen. Das bringt zwar beinahe Twists im Minutentakt, verkompliziert aber den Plot oft mehr, als es nötig wäre.
Trotzdem ist die Story immer noch recht spannend, dazu tragen auch die vielen bekannten Darsteller mit bei. Man darf munter mitraten, wer denn nun als nächstes sein falsches Spiel treibt und wieweit man den letzten Aussagen jeder beliebigen Figur trauen darf. Auch die staubige Midwest Atmosphäre gefällt gut, aber der ganz große Wurf ist es dann doch nicht.
6/10