"Kaliber 38 - Genau zwischen die Augen" ist ein tempo- und actionreicher Thriller, der dem Genre des Poliziotti zuzuordnen ist.
Regisseur Dallamano ("Der Tod trägt schwarzes Leder" und "Das Geheimnis der grünen Stecknadel") gelang dabei Dank eines guten Drehbuchs ein Klassiker des Genre, der weitestgehend auf eine klischeehafte Handlung verzichtet.
Es geht zwar auch in "Kaliber 38" um eine Gangsterbande, doch deren Taten beschränken sich weniger auf Vergewaltigungen und Raubüberfälle wie beispielsweise bei Umberto Lenzis Filmen "Die Viper" oder "Camorra".
Ivan Rassimov, kongenial besetzt als skrupelloser Bandenchef, zieht über Turin eine blutige Spur, wobei er Sprengstoffanschläge an dicht besiedelten Schauplätzen verübt. Ihm gegenüber steht der ebenfalls wie gewohnt glaubwürdig agierende Marcel Bozzuffi (bekannt als "Der Marseiller" aus "Das Syndikat des Grauens") in der Rolle des besessenen Leiters einer Spezialeinheit gegen das organisierte Verbrechen.
Neben der spannenden Handlung und den schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller, ist vor allem Stelvio Ciprianis genialer Score hervorzuheben.
Insgesamt ist Dallamanos Werk um Längen besser als die bereits erwähnten Filme von Umberto Lenzi, da er sich vor allem durch seine geradlinige Handlung und einen besseren Inszenierungsstil eindeutig von ihnen unterscheidet.
7 von 10 Kugeln!