Celia (1989)
Wenn sich Vorstellung und Realität vermischen, wird Fantasie zur gefährlichen Waffe… Es ist der Beginn der großen Ferien und Celia wird neun Jahre alt. Ihre Welt besteht aus ihren besten Freunden und ihren Erzfeinden, aus ewigen Treueschwüren und den “Hobyahs”, den Ungeheuern aus ihren Märchenbüchern. Am liebsten hat sie aber ihre Großmutter und ihr Kaninchen “Murgatroyd”. Doch eines Tages stirbt ihre Großmutter, ihre Freunde werden als Kommunistenpack aus der Nachbarschaft vertrieben und die Regierung konfisziert ihr geliebtes Kaninchen. In der Nacht erscheinen die “Hobyahs” vor ihrem Fenster. Celia fühlt, dass etwas geschehen muss… und schlägt zurück.
Regisseurin „Ann Turner“ ihr Filmdebüt, zu dem sie auch das Drehbuch schrieb, wird als Horror Drama vermarktet, doch könnte man es schon auch als kleines Art Haus Kino verstehen. Für einen Kinderfilm ist der Stoff, den „Ann Turner“ anspricht, definitiv zu komplex. Thematisch geht es um eine Art McCarthy-Ära 1950 bis 1955, nur das diese in Australien spielt. Xenophobie, speziell Antikommunismus, Kaninchenpopulation und dessen Bekämpfung und ein kleines Mädchen, das zwischen grausamer Realität und Fantasie nicht mehr unterscheiden kann. Kein leichter Stoff und anfangs schwer zugänglich, doch durch die gelungene Regiearbeit ergibt am Ende alles einen Sinn und das Ergebnis ist ein kleines Anspruchsdrama, das sich sehen lassen kann.
Die Story handelt von der neunjährigen Celia, die in einer Zeit aufwächst, die kühl ist und nicht versteht. Ihre geliebte Oma verstirbt, politische Konflikte und eine anti kommunistische Grundstimmung versteht sie nicht und auch die Konfiszierung ihres geliebten Hauskaninchens ist ihr zu viel. Sie lebt so zwischen der Realität und einer Fantasiewelt in der „Hobyahs“ zur Bedrohung werden… Was für andere Fiktion ist, wird für Celia tatsächliche Realität in ihrem Kopf…
Die Umsetzung ist von den kreativen, wie technischen Aspekten her gelungen. Da das Budget nicht gerade hoch war, hat man einiges aus der schwer zugänglichen Geschichte rausgeholt. Der Film wurde nicht langweilig und hielt seinen roten Faden. Insgesamt professionell umgesetzt.
Schauspielerisch „Rebecca Smart“ in der Rolle von „Celia Carmichael“ hat man es deutlich angesehen, das sie damals schon in jungen Jahren, einiges an Erfahrungen vor der Kamera hatte. Für eine wirkliche Schauspielkarriere hat es nicht gereicht doch spielte sie hier authentisch und routiniert wie die großen Vorbilder. Auch „Victoria Longley“ in der Rolle von „Alice Tanner“ machte eine gute Figur und passte in die Rolle.
Subjektiv fand ich „Celia“ thematisch interessant, doch empfand ich ihn auch nicht als historisch inspiriertes Highlight. War nett sich mal anzuschauen doch gehört „Celia“ nicht zu meinem Lieblings Genre.
Fazit:
Australisches Horror Drama, wobei eher kleines Art Haus Kino, das sich mit den Zuständen der 50er in Australien beschäftigt. Gut umgesetzt doch thematisch nicht leicht zugänglich. Kann man sich mal anschauen.
Bewertung:
6,0 / 10 Punkte.