Das Glück (1934)

Die Schwierigkeit der Bewertung dieses Filmes vorweg. Der Film ist teils
so geschnitten das die Bilder nicht zusammenpassen was die Position der
Personen und Gegenstände angeht, dass wird einige Zuschauer stören ist
allerdings auf die Entstehungszeit des Filmes zurückzuführen, denn damals gab es noch nicht die Möglichkeit der digitalen Überarbeitung
des Filmes.
Der Film an sich ist auf der einen Seite unterhaltend und amüsant, auf
der anderen Seite aber auch sehr kritisch gegenüber der Kirche, dem
russischen System und zuletzt auch dem Menschen als materialfixiertem Wesen gegenüber.

Im Film steht der arme Bauer der den Beutel mit Geld findet stellvertretend für das arme russische "Fußvolk", dass glaubt alleine der Reichtum mache den Menschen glücklich und weil sie nichts besitzen sind sie unglücklich. Doch auch das Geld alleine reicht nicht so muss der arme Bauer feststellen, denn er verliert alles Geld wieder, auch dem Volk geht es ähnlich die Reichen machen es den Armen so schwer an Geld zu gelangen. Die Kirche giert nach dem Geld des Bauerns und will an Besitz gelangen und versucht nicht den armen Mann zu unterstützen, so sah es auch für das Volk aus, oft mussten sie Abgaben an die Kirche leisten und lebten durch diese hart am Existenzminimum und konnten von der Kirche keine Hilfe erwarten. Dem Bauern wird sogar der Tode verweigert da er das Land ernährt, das Volk trägt die Gesellschaft der Reichen auf dem Rücken und trotzdem erhält es keinen Dank dafür. Am Ende wird der bauer dadurch glücklich das er zusammen mit seiner Frau durch harte arbeit doch Geld erlangt und nun beginnt er selbst die Armen, die sich um seine alten Kleider schlagen auszulachen, die einfachen Leute aus dem Volk die an Geld gelangen werden selbst zu der Art von Menschen die sie vorher verachtet haben.

Dieser Stummfilm lässt wichtige Dialoge und Informationen die der Zuschauer ja nicht höhren kann als Texte einblenden (russische Texte je nach Version des Filmes mit Untertitel des entsprechenden Landes), dadurch wird der Film erst ganz verständlich. Auch auffällig ist die auf jede Situation abgestimmte Musik.

Der einzige Punkt den man negativ erwähnen muss ist eine teils fehlende tiefere Bearbeitung einiger Aussagen und Szenen.

Daher insgesamt 9/10 Punkten