Horrorikone Robert Englund (Nightmare on Elmstreet, Wishmaster, 2001 Maniacs) scheint sich mittlerweile für nichts mehr zu schade zu sein. Seit Mitte der 70er Jahre spielte er in über hundert Filmen mit, erst vor kurzem führte er selbst Regie bei der Horrorkomödie "Killer Pad". In der vierten Regiearbeit von Bob Keen (Proteus - Das Experiment) macht er als Sheriff Berger keine sonderlich gute Figur und ist nach einer halben Stunde weg vom Fenster. "Heartstopper" ist ein weiteres B-Horrorprodukt, welches nicht nur an einer unspannenden Inszenierung krankt, sondern auch nich zu Ende gedacht wirkt.
Sheriff Berger (Robert Englund) ist es gelungen den Serienkiller Chambers (James Binkley) dingfest zu machen. Chambers landet auf dem elektrischen Stuhl, seine Leiche bringt man für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus. Dort wird auch Sara Wexler (Meredith Henderson) eingeliefert, die Selbstmord begehen wollte. Mit ihrem Zimmergenossen Walter (Nathan Stephenson) versucht sie aus der Klinik zu fliehen, doch die Türen sind verschlossen und draussen tobt ein Sturm. Chambers ist noch lange nicht tot, doch er benötigt einen anderen Körper. Er hat Sara ausgewählt und metzelt Jeden nieder, der sich ihm in den Weg stellt.
Der Plot wirkt nicht nur so, er ist total unausgegoren. Über Chambers erhalten wir kaum Informationen, so wissen wir nicht ob er von einem Dämon besessen ist, oder mit dem Satan im Bunde ist. Auf jeden Fall benötigt er einen neuen Körper, um weiter zu leben, doch warum gerade Sara ? Die will Selbstmord begehen, setzt sich dafür mitten auf die Strasse und wartet einfach, bis sie überfahren wird. Ausgerechnet von Sheriff Berger wird sie angefahren und landet in der Klinik, die anscheinend früher mal eine Irrenanstalt war. Dies wird erwähnt, ist aber für den weiteren Verlauf der nichtigen Handlung in keinster Weise von Bedeutung.
Das Krankenhaus liegt etwas abgelegen, durch den starken Sturm ist die Strasse in die Stadt bald überflutet, so gibt es kein Entrinnen. Ganz am Ende befindet sich die Klinik aber auf einmal mitten in der Stadt und der Sturm hat sie nicht dort hingeweht. Als Kulisse taugt das Krankenhaus nur bedingt. Es ist zu klein, monton, hinzu kommt nerviges Lampengeflacker. Chambers hat die Eingänge mit Ketten verschlossen, doch auf die Idee einfach aus dem Fenster zu klettern kommt keiner. So hat Chambers leichtes Spiel. Er regeneriert seinen Körper, indem er seinen Opfern das Herz herausreißt, wie das gehen soll wagt man gar nicht zu fragen.
So kommt der gebeutelte Zuschauer immerhin in den Genuss von ein paar gelungenen Goreeffekten. Chambers geht nicht zimperlich mit seinen Opfern um, bearbeitet sie auch mit Schlägen, mit dem Messer oder sticht ihnen einen Stift ins Auge. Sara hat sich derweil mit ihrem Zimmergenossen und zufälligerweise auch Schulkamerad verbündet und versucht aus der Klinik zu fliehen. Schnell voran kommen die Beiden nicht, denn Sara hat ein angebrochenes Bein und Walter eine Stichwunde. Sie stoßen auf viele Leichen, müssen ein paarmal vor Chambers fliehen, richtig aufregend wird es aber nie. Da die Kulisse zu klein ist, latscht man ständig durch die selben Flure und Räume. Damit der Zuschauer nicht ins Land der Träume abdriftet, darf Chambers zwischendurch ein paar blutige Morde begehen. Das Finale mit dem Wirbelsturm ist dann dermaßen schlecht, dass die austauschbaren Darsteller kaum mehr ins Gewicht fallen. Nicht mal James Binkley als Chambers weiss zu überzeugen.
Trotz der kurzen Laufzeit von 81 Minuten zieht sich "Heartstopper" enorm. Keen kommt zwar schnell zu Potte, aber das Geschehen ist weder spannend noch fesselnd und die Darsteller bleiben blass. Die Goreeffekte sind gelungen, ein geringer Unterhaltungswert für den Fan ist vorhanden, doch das war es auch schon.