Mit diesem Film wurde von Regisseur Alex de la Iglesia (Acciòn Mutante, El Dia De La Bestia) nach Jahren der Standard-Slasher aus Hollywood endlich mal
wieder eine alte Kunst erweckt: Der klassische Horror. Man darf hier weder Gemetzel noch Folterorgien erwarten. Der Film arbeitet recht subtil - außer dem mysteriösen Mann bekommt man über 2/3 des Films nichts zu sehen. Durch die verwackelte Optik im Babymonitor wird diesen Sequenzen eine ganz besondere Atmosphäre verliehen und der geneigte Zuschauer bekommt
sogar bei schlichten Aufnahmen einer Wand leichte Gänsehaut - und das
nebenbei bemerkt nicht wegen der überaus hässlichen Tapete.
Als dann gegen Ende die Identität des Mannes aufgedeckt wird, verschiebt sich der Film eher in Richtung Mystery und erinnert teilweise von Aufbau und Atmosphäre an diverse italienische Giallo-Filme denn an wirkliche Horrorstreifen. Natürlich kommt bei einer Produktion von Iglesia auch der Humor nicht zu kurz und wir lernen u.a. etwas über Spaßvögel im Journalismus sowie die Verwirrung, die ein Strauß Blumen stiften kann.
Fazit: Schön, dass man auch anno 2006 noch wusste, wie Horror und
Spannung erzeugt werden. Eine erfrischende Abwechslung zu den
08/15-Streifen der Moderne und somit auf jeden Fall sehenswert. 9/10