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Zuerst neugierig ob der Einladung von Dr. Alexander Thorkel nach Peru finden sich die angereisten Kollegen alsbald in verkleinerter Form in dessen Versuchsstätte wieder. Inszeniert von Ernest B. Schoedsack beginnt „Dr. Cyclops“ angenehm eindeutig mit der Einführung der Titelfigur, die keinen Zweifel an seiner Charakterisierung lässt. Albert Dekker ist als Thorkel eine weitgehend gelungene Inkarnation eines verrückten Wissenschaftlers, der keine Zweifel an seinem Tun hegt. Seine Opfer erfüllen die ihnen zugedachte Aufgabe und bleiben auf ein paar wenige Eigenschaften reduziert. Darstellerisch ist das zweckdienlich, aber nicht erinnerungswürdig. 

Die Highlights des Films sind sowieso die Effekt-Idee und ihre Präsentation. Gerade im Hinblick auf die Entstehungszeit ist das Gezeigte mehr als ansehnlich. Die Sets, in denen sich die Geschrumpften umherbewegen, sind chic hergestellt sowie ausgestattet und die optischen Spielereien, wenn mitunter auch klar als Projektion zu erkennen, wirken gelungen ins Bild eingearbeitet. Das alles in satten Farben dank Technicolor. 
Bis der Haupteffekt eintritt, braucht der Streifen allerdings eine Weile und trotz der überschaubaren Laufzeit mag man da ungeduldig werden. Am Ende bleibt auch das Gefühl, dass man aus der Situation und den Sets noch mehr hätte rausholen können. Das soll das Ergebnis nicht schlechtreden, aber man merkt, dass der Fokus auf der zentralen Sensation liegt, während man den Figuren sonst nicht viel an die Hand gegeben hat. Der Lacher schlechthin ist die lange Anreise für kurz mal ins Mikroskop schauen. 

„That is just what I am doing!“

Mit seinen für die Entstehungszeit sehr gelungenen Effekten und ebensolchen Sets kann „Dr. Cyclops“ in den etwas unter achtzig Minuten punkten. Die Geschichte selbst und die Figurenzeichnung stehen da zurück und für das Subgenre des schurkischen Wissenschaftlers hätte dieser gerne noch etwas irrer sein dürfen. Doch trotz der recht platten Figuren und dem Gefühl, dass man gerade mit der gelungenen Ausstattung noch mehr hätte anfangen können, ist „Dr. Cyclops“ ein unterhaltsamer Vertreter seiner Art. 

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