Hysterisches Verhalten unglaubwürdig gespielt wirkt sich in der Regel besonders abträglich auf die Atmosphäre aus. Und weil sich die Protagonisten in "Hell's Resident" fast die ganze Zeit über im emotionalen Ausnahmezustand befinden, wird zwar reichlich gekreischt und hektisch durch die Gegend gestolpert, aber leider kaum Spannung aufgebaut. Da hilft weder der exzessive Einsatz von Kunstblut, noch explizit dargestellte Gewaltausbrüche. Die Location - ein düsteres, gammeliges Mietshaus - erfüllt zwar vortrefflich ihren Zweck und sorgt für ein Quentchen beklemmender Klaustrophobie, damit hat es sich jedoch schon nahezu auf der Habenseite. Denn die Story bietet leider keinen gescheiten Handlungsverlauf, dafür aber umso mehr Logiklöcher und unglaubwürdige Entwicklungen, die insbesondere dem dämlichen Verhalten der Opferlämmer geschuldet sind. Sie schreien und rennen und jammern und flennen, aber das Drehbuch weiß letzlich auch nicht, wohin die Reise überhaupt gehen soll.
So bleibt "Hell's Resident" am Ende eine ziemlich halbgare Angelegenheit und der Film hinterlässt den Eindruck einer Aneinanderreihung von Einzelszenen, nicht jedoch den einer in sich schlüssigen Geschichte. Teilweise ist die Inszenierung zwar ganz passabel geglückt, doch das Gesamtbild wirkt einfach zu konstruiert. Dann lieber zum wiederholten Mal "Misery" anschauen.
Höflich ausgedrückt: einmal sehen ist OK, aber ehe lang vergeht erinnert man sich nicht einmal mehr daran, dass man etwas vergessen hat.