So langsam aber sicher werden alle meine Lieblingsstorys aus der Kurzgeschichtensammlung Nachtschicht von Stephen King mehr oder weniger gut verfilmt. Lediglich Der Rasenmähermann war eine totale Enttäuschung, hatte aber auch nur noch sehr wenig mit der krassen Vorlage gemeinsam. Solide ausgefallen war neben Der Mangler noch die gleichnamige Verfilmung Nachtschicht, beide jedoch um teils unnötige Handlungsstränge aufgeblasen. Wie steht es nun mit Battleground, neben Der Mangler mein absoluter Favorit? Die Lauflänge von knapp 55 Minuten lässt zumindest schon einmal gutes hoffen - aber trotz dieser geringen Länge dennoch zu lang? Immerhin gibt es keine Dialoge, nur ein Set und einen Darsteller. Einen menschlichen…
Dieser ist seines Zeichens Auftragskiller, dessen letztes Opfer ein wohlhabender Spielzeugfabrikant darstellt. Nach seinem Auftragsmord zurück im Penthouse wird er von dem Läuten an seiner Tür geweckt, der Blick durch den Spion lässt ihn jedoch aufatmen - es ist nur die Empfangsdame mit einem an ihn adressierten Paket. Der Inhalt dessen: 20 Spielzeugsoldaten, mehrere Kampfhubschrauber, Panzer, eben alles was Kinder in jungen Jahren glücklich macht. Natürlich aus jener Fabrik, dessen Besitzer er einen Besuch abstattete. Kurze Augenblicke später, den Blick kurz abgewandt, ist die Kiste leer. Füllen tut sich nur die Luft von dem beißendem Napalmgeruch am Abend…
Ich muss sagen die Verfilmung ist besser geworden als erwartet. Vor allem ist die Story ziemlich nah an der Vorlage gehalten, sieht man einmal von der Einleitung in der Spielzeugfabrik ab. Die kommt in der Schilderung eigentlich gar nicht vor; ist aber recht ansprechend in Szene gesetzt und zeugt von der Professionalität des schweigsamen Killers. Kühl und berechnend führt er seinen Auftrag durch, die ersten 15 Minuten sind daher für den Prolog reserviert, welcher aber für die weiterführende Handlung nur in seinem Sinn von Funktion ist. Und nach 20 Minuten geht es dann endlich los, der Bodenkrieg im Apartment beginnt.
Was folgt ist eine halbe Stunde Kampf Mann gegen Männchen, überaus gelungen in Szene gesetzt. Die Spezialeffektcrew hat wirklich sehr gute Arbeit geleistet, zuerst dachte ich es wären CGI Figuren, doch dann fiel mir auf das man echte Menschen genommen hat, sie grün anpinselte und digital verkleinert in die Bilder einfügte. Das verstärkt natürlich noch den Realismus, man könnte fast glauben die Spielzeugsoldaten würden leben; sehr originell, wenn auch “abgekupfert“ vom Stil der 50er Jahre Monsterfilme. Natürlich bedienen sie sich jeder Mittel zum Sieg, seien es Bajonette die in die ins Schuhleder gerammt werden, MG Salven die nadelohrgroße Einschusslöcher in der Halsgegend bewirken - gar Kampfhubschrauber mit Zielsuchraketen kommen zum Einsatz. Dabei filmt auch schon einmal die Kamera aus dem Cockpit heraus und fliegt mit den tapferen Rächern zusammen auf den Killer zu. Wahnsinn, optisch sind diese Szenen wirklich sehr gelungen, soundtechnisch war ich etwas enttäuscht, da hätte man wesentlich druckvoller das Kriegstreiben gestalten können, da z.B. die halbe Wohnung bei dem Gefecht zerlegt wird. [Die 8/10 wären da sicher gewesen...]
Langeweile kommt aber dennoch nicht auf, ist der “unfaire” Machtkampf doch relativ stimmig inszeniert und verstreicht doch schneller als man denkt. Obwohl kein einziges Wort gesprochen wird, die Geschichte sich quasi nur um einen Menschen dreht, der darüber hinaus nicht einmal Sympathieträger ist und sich dazu noch auf einem eher bieder gestalteten Set bewegt, ist man angenehm unterhalten. Die versuchten Rettungsaktionen (z.B. mit einem Feuerlöscher einen “Nebel des Krieges” zu schaffen) kreativ und sicherlich auch im Zuge seines Berufes realistisch, doch man weiß von vorne herein das er keine Chance hat. So wird es natürlich nicht wirklich spannend, doch dennoch fiebert man irgendwie mit. Der böse Schlussgag ist in seiner Intention zwar der gleiche, jedoch zugunsten der Laufzeit etwas variiert und ausgedehnter. Freunde der Vorlage werden sich auf jeden Falls wohl fühlen. So und nun will ich die Verfilmungen der Bücher des Blutes von Clive Barker…