Um ihren Vater, den Archäologen Dr. Matteson zu besuchen, bereist Genie Alexandria, wo sie zugleich mit Sabina in Kontakt kommt und dadurch auch mit dem Werk sowie dem Nachkommen vom Marquis de Sade. Davor warnt sie ihr religiöser Vater zwar, doch nichtsdestotrotz macht sie die exotische Party in der Oberschicht mit und trifft auch noch ihren Prinzen aus der Wüste. Als wäre das noch nicht genug der sexuellen Erfahrungen, durch die die junge Frau binnen kürzester Zeit geschleust wird, verknüpft das etwas wirre, um den Albtraum bemühte Drehbuch noch eine zweite Zeitebene mit der Gegenwart. Dort treffen wir Robert Englund als durch seine Geliebte eingekerkerten Marquis de Sade, der auf Rache schwört, was die Nachfahren in der Gegenwart auszutragen gedenken. Robert Englund, alias Freddy Krüger, kann mit seinen pervertierten Philosphien immerhin als einziger für etwas Unterhaltung sorgen, zumal er als Paul Chevaller in der Gegenwart eine Doppelrolle besetzt. Ansonsten stehen Tobe Hooper ein Haufen größtenteils untalentierter Darsteller zur Verfügung, die er durch eine wirre Ansammlung von Mythologie, orientalischen Sitten und einigem Kitsch scheucht. Besonders Zoe Trilling als Nachfahrin von de Sades Mätresse Eugenie stolpert oftmals unansehnlich wie in einem Teenieslasher durch die Kulissen, um ihr von allerlei Pülverchen vernebeltes Bewusstsein darzustellen, dass es nicht mehr auszuhalten ist. Während Trashfilmer Jess Franco mit seiner "Eugenie De Sade" nur allzu plakativ die Erotikkomponente herauskehrt, trennt Tobe Hooper Sex und Gewalt fein säuberlich und zeigt beides in nicht gerade spektakulärer Form. Die Erotikszenen geben diesem Film manchmal einen Hauch von "Die Erotischen Abenteuer Der Genie" als wäre sie eine Emanuelle für Arme und die vorhandenen Goreszenen, zumeist sind es Opfer mit herausgerissenen Augen, lassen auch weniger staunen, als Mitleid mit den Make Up Effekten von David B. Miller (Nightmare On Elm Street") haben. Ein Folterfilm ist es also beileibe nicht geworden, nicht einmal vage angedeutete S/M-Szenen gibt es, sondern vielmehr eine stellenweise goutierbare, doch unterm Strich auch verquaste Adaption des Themas, die leider oftmals wegen ihrer plumpen Atmosphäre nicht wirklich gefällt, sondern stets Mittelmaß bleibt. Wenigstens Robert Englund verhindert Schlimmeres, auch die unbekannte Alona Kimhi als verführerische Komplizin Sabina ist annehmbar, das war es.
Fazit: Eugenie de Sade entdeckt in Ägypten ihre Lust mit all ihren albtraumartigen Ängsten. Mehr ist das nicht. 3,5/10 Punkten