Review

Mani Kauls Beitrag zur Erotic Tales Reihe etwas abzugewinnen, setzt wohl eine gewisse Affinität zu dem kulturellen Kontext voraus in den die Handlung eingebettet ist; ferner aber auch die Bereitschaft, sich auf eine Art der Narration einzulassen, die typisch für die orientale Tradition des Geschichtenerzählens ist.

Die erotische Komponente erfährt in diesem Zusammenhang vielmehr eine sinnlich-poetische Präsentation und weniger eine Darstellung von Reizen, auf die sich der Begriff aus (medialer) westlicher Perspektive  bisweilen beschränkt.  Ein äußerst wortgewandter Papagei verhilft der bildhübschen Königstochter Kurangi zu einer Liebesnacht mit ihrem Geliebten Ratnasen - damit ist nahezu die komplette Handlung bereits zusammengefasst.

Im Vordergrund der Inszenierung stehen unzweifelhaft sehr ästhetische Bilder (nicht nur in Bezug auf die Erotik), subtiler Humor und eine geradezu unbeschwerte Leichtigkeit mit der die Geschichte erzählt wird. Verbal bewegt sich "Die Himmelspforte" durchaus auf dem literarischem Niveau eines Prosagedichts, nicht zuletzt da sich der Regisseur für seinen Film bei original historischen Texten bedient.

Eine derartige Komposition muss sicherlich nicht jedem Zuschauer gefallen, leider - aber sie sollte.

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