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300 - Ein Film wie ein Comic. Ein Comic wie ein Kunstwerk. Erreicht der Film auch diesen Anspruch?

Meiner Meinung nach vollkommen. Denn auch dieser Film ist ein Kunstwerk. Nachdem bereits Frank Millers Sin City verfilmt wurde und die Fortsetzung schon in den Startlöchern steht, kommt nun 300.

Zur Story: Eigentlich ist sie nichts besonderes. Eine Unterzahl halbnackter Spartaner versucht gegen das riesige und zahlenmässig überlegene Herr von Xerxes standzuhalten und ihn aufzuhalten, bis endlich die Unterstützung kommt, die noch vom Senat beschlossen werden muss. Dafür kämpft die Königin.

Im Endeffekt ist die Geschichte recht langweilig und man denkt, es ist einfach eine billige Ausrede, um dutzende Tote zu zeigen. Aber im Lauf der Geschichte zeigt sich, dass dem nicht so ist. Denn hier ist es mal anders. Die 300 wissen schon, dass sie sterben werden und keinerlei Chance gegen den Gottkönig Xerxes haben. Doch sie kämpfen dennoch... und siegen mit dem Mut der Verzweiflung.

Die Bilder: Was bereits bei Sin City für Begeisterungsstürme sorgte, wird auch hier wieder fortgesetzt. Die Bilder sind unglaublich und stammen doch zu nahezu 100 Prozent aus dem Computer, mal abgesehen von den Schauspielern. Man fühlt sich, als lese man den Comic und schaue sich nicht einen Film an, ganz anders als zum Beispiel bei Spiderman oder den anderen Comicverfilmungen, die die Kinos überschwemmen. Nein, hier machen die Bilder Spaß und sind atemberaubend zugleich.

Die Kills: Ja, die Bilder sind klasse und das ist auch gut so. Denn hier geht es eigentlich nur um die Bilder. Und das vor allem bei den zahlreichen Kämpfen. Ich habe viele Leute gehört und gelesen, die sagen: Hey, so viele Kämpfe, ich wollte lieber mehr Story. Aber ich sage: Die Kämpfe sind die Story. Mein Gott, was erwartet ihr, wenn ihr in solch einen Film geht? Das Negativbeispiel, wo es genau anders herum gemacht wurde, war Königreich der Himmel. Gut, der Film war ok. Aber endlich gehts zur Sache, es geht in den Nahkampf. Man, hab ich mich gefreut im Kino. Und dann? Die Kamera fährt nach oben, alle sind tot. Na danke auch.
Ganz anders hier. Die Kämpfe werden in voller Detailansicht und in voller Länge gezeigt. Hier rollen im wahrsten Sinne die Köpfe. Und das ist genau das, was ich erwartet habe. Wäre es anders gewesen, ich wäre enttäuscht worden.
Einzige Sache, die mich ein wenig nervten, waren die ganzen Monster. OK, der Riese war noch halbwegs realistisch, aber dieser Fettsack mit seinen Messerarmen war doch noch ne Nummer zuviel. Aber das ist nunmal in den Comics auch so und wir sehen hier eben immernoch eine Adaption von dieser.

Fazit: Ein großartiger Film mit viel Blut und viel Mut und Ehre. Einer der besten, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Ich bin allerdings gespannt, ob er auch so gut auf dem Fernseher rüber kommt.

10/10 Punkte

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