Über diesen Film wurde offensichtlich schon zu viel im Vorfeld geschrieben, sonst wären meine Erwartungen nicht so hoch gewesen! Von "bestialisch", über "Blutbad", bis hin zu wahren Lobeshymnen waren hauptsächlich von Leuten zu lesen, die nur den Trailer gesehen hatten und einfach als erste was dazu sagen wollten. Doch es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird - und ich werd es diesmal kurz machen:
Im Grunde ist der Film recht langweilig erzählt und rettet sich nur mit seinen ziemlich ausgedehnten Kampfszenen über die Runden. Es ist eine ziemliche Enttäuschung, dass man den Spartamythos von den Superkriegern nicht intensiver erzählen wollte, sondern eine arg romantisch verklärte Variante wählte. Da war die Nüchternheit eines "Conan" von John Milius doch wirklich Gold wert. Auch fallen gerade in den ersten vierzig Minuten des Films die technischen Unzulänglichkeiten des Films auf: Der andauernde Einsatz von computerunterstützter Zeitlupe sieht einmal gut aus, wenn aber jede zweite Szene so künstlich dramatisiert wird, ist es schon bei der ersten Kampsequenz eher ein Störfaktor. Ein weitere Kritikpunkt ist der - meiner Meinung nach - Anticlimax, denn die Kampfszenen zu Ende des Films sind viel weniger spektakulär als zwanzig Minuten vor Schluss. Ganz miserabel fand ich den Soundtrack, der eine erbärmliche 1:1 Kopie des Herr-der-Ringe OSTs darstellt, sogar die Flöten-Heulsusen-Arien und die Enya-Copy-Geseuselstimme (vermutlich auch Computer-generiert) bleiben einem nicht erspart. Ebenso scheint man sich bei der extrem pathetischen Hinauszögerung des Filmendes an die Herr-der-Ringe orientiert zu haben.
Doch kommen wir zu dem Wichtigen: die Schlachten - sie sind im Kino definitiv imposant anzusehen, doch eine klare Struktur und der tatsächlich Grund für die extreme Überlegenheit der Spartaner kommt nicht so ganz rüber - eigentlich ging es doch darum, dass die Spartaner einen sehr cleveren Ort für das Aufeinandertreffen wählten, im Film ist es eine Mischung aus Glück und purer Dummheit der Gegner. Ansonsten sind die Kämpfe an sich nicht aussergewöhnlich gefilmt, auch die Gewaltdarstellung ist nur bei einigen Gewaltspitzen heftig, während das permanent spritzende Blut aus dem Computer einfach nur lächerlich und blöde aussieht.
Was den Film für mich (als Horrorfan) vor dem vorzeitigen Aus gerettet hat, waren die vielen, wenngleich nur lahm ausgespielten, Creeps, die ein wenig Abwechslung ins schnell langweilig werdende Schlachtengetummel bringen. Schade wirklich, dass man es nicht wagte, ein bisschen mehr Perversion ins Ganze zu bringen, da sind riesige, eklige und monströse Machtträger, die als hundsgemein und sadistisch beschrieben werden, doch so weit wie Fellini oder Brass wollte man sich nicht vorwagen - da standen die Dollarzeichen wohl an vorderster Front. Stattdessen muss man sich mit einer wahrlich erbärmlichen Seifenoper-Nebenhandlung aus Sparta abquälen, die echt wehtut, vor allem weil sie so überdeutlich als Füllmenge zu erkennen ist.
Fazit: Überbewertet, technisch misslungen, doch diverse Monster und eine Handvoll Splattereffekte lassen es sehenswert werden. Schade, dass man sich nicht weiter vom mittelmässigen Comic wegbewegte!