Review

Xerxes, König der Perser und selbsternannte Gottheit, unterwirft mit seiner riesigen Armee ein Land nach dem anderen.
Als er allerdings in Griechenland einfällt, trifft er dort auf das Kriegervolk der Spartaner und dessen König Leonidas.
Dieser sieht es gar nicht ein, sich zu unterwerfen und entfacht somit den Krieg zwischen den beiden Völkern.
Obwohl er nicht den Segen der Weisen seines Rates für einen Krieg erhält, zieht er mit 300 treuen Männern los, um die Perser Armee in der schmalen Thermopylen Passage zu stoppen. Dort ist ihre Überzahl bedeutungslos. Erfolgreich schlagen Leonidas und seine Männer mehere Angriffswellen nieder. Als sich die Lage zuspitzt, schickt der Spartaner König seinen Barden Dilios zurück, um allen Griechen von den tapferen 300 zu berichten. Leonidas bleibt zum finalen Kampf mit seinen Männern zurück...
Nachdem Regisseur Zack Synder sich seine ersten Sporen mit dem Dawn of the Dead Remake verdient hatte, versuchte er sich an einer Graphic Novel von Frank Miller und hier hat er voll zugelangt.
Wenn man ehrlich ist, passt die Story auf einen Bierdeckel, Punkt. Gut, ich kenne die Comic Vorlage nicht, diese wird aber auch nicht wesentlich "gehaltvoller" sein.
Snyder hat hier eher einen Audio-Visuellen Trip inszeniert, ein auf der Leinwand wahr gewordenes Comic. Hier punktet der Film in allen Belangen. Mit starken Bildverfremdungen, wie überzogene Kontraste, starken Farbfiltern (immer zwischen golden und düsterem blau) und einer kräftigen Körnung schafft der Mann hier wirklich ein bewegtes Comic.
Dazu gesellen sich fantstische Kameraarbeiten und die von Snyder oft und gerne eingesetzte Superzeitlupe.
Während im ersten Drittel noch ein wenig Story vorhanden ist, bestehen die letzten zwei Drittel fast nur aus perfekt inszenierter Kampfaction, aufgelockert von ein paar "Intrigenspielchen" in Sparta oder den ein oder anderen humoristischen oder ermutigenden Spruch von Leonidas.
Dieser wird übrigens hervorragend von Gerard Butler dargestellt, der wohl kräftig im Fitness-Studio schwitzen durfte (ebenso wie die restlichen Spartaner Darsteller).
Der restliche Cast fügt sich passend ein und verleiht dem Film, da kaum Story vorhanden, wenigstens hier einige Glanzpunkte.
Herausragend natürlich die stilisierten Kampfszenen. Hier passt auch mal das CGI Blut zum Geschehen (im Gegensatz zu vielen anderen Filmen, wo es oft unsinnigerweise und deplatziert eingesetzt wird).
Hier wird gemetzelt was das Zeug hält. So ziemlich alle Extremitäten müssen daran glauben und Köpfungen sind zahlreich vorhanden. Dazu oft in erwähnter Superzeitlupe. Hier hätte es vor einigen Jahren sicher noch ein FSK 18 gegeben. Trotz aller Effekte und Bildmanipulationen gibt es schöne und lang inszenierte Kampfsequenzen, ein Rausch für den Fan.
Zusätzlich hat man noch ein paar fantastisch angehauchte Gegner und "Zwischenbosse" eingebaut, hier hat man ein wenig in den Klischeetopf gegriffen.
Die Musik schwankt zwischen orientalen Klängen und Heavy Metal, eine perfektie Symbiose zum Bild.
Trotz alle Effekte und Bildverfremdungen wirkt hier kaum etwas unpassend, mir ist gerade mal der Wolf zu Beginn negativ aufgefallen.
Zusammenfassend hat man hier ein perfektes Männer-Eye-Candy mit Mini-Story für ein eher testosterongeschwängertes Publikum. Man könnte auch sagen, ein Action Film mit historisch/geschichtlich angehauchtem Background.
Die oft aufgekommenen faschistischen Vorwürfe kann ich persönlich nicht nachvollziehen, da muss sich der Film eher den Stempel "Action-No-Brainer" gefallen lassen.
Snyder hat hier die Essenz des Actionfilms gekonnt destilliert, lässt aber auch noch genug Raum für sehr gut eingefangene emotionale Momente.
Einer der besten Vertreter des Genres.

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