Oh, what a Night!
"Demon Knight" war das erste Kino-Spin Off der berühmten "Geschichten aus der Gruft"-Serie und es kann sich selbst heute noch sehen lassen. Mittlerweile locker ab 16 frei statt verboten zu sein, liefert diese kleine anspruchslose Partygranate alles was die Serie auszeichnete. Nur auf einem epischeren Level. Die Effekte sind saftiger, die Darsteller zahlreicher und nahmhafter (vor allem aus heutiger Sicht!), die Story breiter aufgestellt denn je, wenn auch etwas gedehnt. Wir folgen einer bunt gemischten Gruppe in ein abgelegenes Motel, wo sie von glitschigen Dämonen bedrängt werden... und vor allem einem seelensammelnden Meisterdämon, den Billy Zane wundervoll zotig und nach allen Regeln der Kunst zelebriert. "Demon Knight" kam zehn Jahre zu spät auf die Splatterparty, doch man begrüßt ihn trotzdem mit offenen Armen.
Von Jada Pinket (später -Smith) bis Thomas Haden Church, von fiesen (handgemachten!) Fratzen bis zu per Faustschlag gespaltenen Köpfen - "Demon Knight" ist Funhorror der kurzweiligsten Sorte. Sogar vom genialen Intro hätte ich gerne mehr gesehen, nicht nur wegen dem coolen Crypty... Niemand erzählt so schön locker-flockige Gruselnachtgeschichten. Und "Ritter der Dämonen" ist einer seiner Höhepunkte. Treu zur Vorlage, erst recht zu den Fans. Kein Klassiker seines Jahrzehnts. Nicht ewig im Gedächtnis. Doch jedes Mal eine gute Zeit. Simpel und saftig. Erst recht als Double Feature mit "Bordello of Blood". Wer Billy Zane und seine überdrehte Seelenjagd langweilig findet, der schläft wahrscheinlich auch auf Achterbahnen ein...
Fazit: von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ein Heidenspass - "Demon Knight" hätte als kürzere "Tales from The Crypt"-Episode vielleicht noch besser funktioniert, doch auch über 90 Minuten ist das Kinodebüt des Cryptkeepers voller Blut, Dämonen und Splatterfun. Vor allem Billy Zane schien durchaus ein wenig Spaß gehabt zu haben...